Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) zu Skonto im Bereich der rezeptpflichtigen Medikamente bringt die Apotheken in die Bredouille. Lässt sich der Wegfall überhaupt kompensieren? Fabienne Diekmann von der Hamburger Kanzlei Diekmann Rechtsanwälte erklärt im APOTHEKELIVE, wie es zu dem Urteil kommen konnte, welche Stellschrauben es im Einkauf jetzt noch gibt und welche Rabatte und Rückvergütungen zulässig sind. Am Dienstag, 5. März, ab 20 Uhr!
Update 5.3.2023: Krankheitsbedingt fällt die Veranstaltung leider aus und wird zu einem späteren Termin nachgeholt.
Das BGH-Urteil vom 8. Februar hat der Branche noch einmal zusätzlich zugesetzt. Kein Wunder: Skonti bei Rx-Medikamenten wurden für unzulässig erklärt, sofern der Nachlass insgesamt über die 3,15-prozentige Spanne hinausgeht. Damit fällt dieser letzte Einkaufsvorteil weg. Laut Treuhand Hannover könnte das Verbot jede Apotheke im Durchschnitt 50 Cent pro Packung kosten.
Wie das Urteil von Großhändlern und Herstellern umgesetzt wird, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Noch liegt die Urteilsbegründung nicht vor, aber in der Verhandlungen hatte der Vorsitzende Richter deutlich gemacht, dass es aus rechtlicher Sicht keinen Spielraum gibt.
Bereits jetzt beschäftigen sich Expertinnen und Experten mit der Frage, wie der Markt auf die Entscheidung reagieren kann. Denn fest steht: Verlieren Apotheken diesen Anteil ihrer Marge, drohen sie schnell in wirtschaftliche Schieflage zu geraten.
Morgen live ab 20 Uhr
Wie das Urteil einzuordnen ist und welche Möglichkeiten den Apotheken und ihren Lieferanten bleiben, darum geht es beim APOTHEKELIVE „Skonto-Sperre: Was bleibt nach dem BGH-Urteil?“ – am Dienstag, 5. März, ab 20 Uhr live!
Expertin: Dr. Fabienne Diekmann
Dr. Fabienne Diekmann ist Partnerin der Kanzlei Diekmann Rechtsanwälte. Sie ist eine ausgewiesene Expertin für Apotheken-, Arzneimittel und Lebensmittelrecht. Auch sie geht davon aus, dass das Urteil die ohnehin schon schwierige finanzielle Situation vieler Apotheken verstärken wird, da nunmehr auch sämtliche Ersparungen durch die Gewährung von Skonti wegfielen. „Diese Entscheidung kann einen weiteren Beitrag zum bereits erheblichen Apothekensterben leisten und so gerade eine Beeinträchtigung der flächendeckenden Versorgung zur Folge haben, welche durch die AMPreisV gerade sichergestellt werden soll. Der Gesetzgeber ist daher gehalten, für spürbare finanzielle Entlastungen der Apotheken zu sorgen und so die flächendeckende Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.“
Fragen und Antworten
Diekmann wird einordnen, wie es zu der Entscheidung kommen konnte und welche Logik ihr zugrunde liegt. Außerdem wird sie analysieren, welche unmittelbaren und mittelbaren Folgen das Urteil für die Apotheken hat und welche akuten rechtlichen Risiken es gibt. Außerdem wird sie aufzeigen, welche Rabatte noch erlaubt sind und wie Apotheken, Hersteller und Großhändler einen Weg aus dem Dilemma finden können.
Im Webinar am Dienstag ab 20 Uhr wird die Expertin auch auf Fragen aus den Apotheken eingehen. Jetzt kostenlos registrieren und live dabei sein!
Im Anschluss an die Live-Ausstrahlung steht die Aufzeichnung allen registrierten Teilnehmer:innen zum Nachstreamen zur Verfügung.
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