Um dem Fachkräftemangel in der Apotheke entgegenzuwirken, muss Nachwuchs aktiviert und gefördert werden. Das Land Brandenburg will mit dem Modellprojekt „PTA-Stipendium“ mehr Schüler:innen für die PTA-Ausbildung gewinnen.
PTA sind die größte Berufsgruppe in der Apotheke, doch der Nachwuchs fehlt, denn es mangelt an Attraktivität, Karrierechancen und der Aussicht auf ein angemessenes Gehalt, wie eine aktuelle Umfrage unter PTA zeigt. Kein Wunder, dass PTA-Schulen Probleme haben, die Klassen voll zu bekommen. Hinzu kommt, dass die Ausbildung selbst finanziert werden muss – mit einigen Ausnahmen, so haben verschiedene Bundesländer das Schulgeld gestrichen und bieten die PTA-Ausbildung kostenlos an.
In Brandenburg geht man mit dem Modellprojekt „PTA-Stipendium“ einen Schritt weiter. Um mehr Schüler:innen für den Ausbildungsberuf zu gewinnen, bieten interessierte Brandenburger Apotheken ein Ausbildungsstipendium an – sprich; sie bieten angehenden PTA im ersten Ausbildungsjahr eine Vergütung an. Empfohlen sind 150 Euro pro Monat, wie die Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe e.V. Eisenhüttenstadt informiert.
Aber auch im zweiten Ausbildungsjahr können sich die PTA-Schüler:innen über eine Vergütung freuen, denn es besteht die Möglichkeit, an jedem Freitag in der Partnerapotheke gegen Bezahlung zu arbeiten. So können bei einem angepassten Stundenplan etwa 300 Euro pro Monat verdient werden – wenn der derzeit geltende Mindestlohn gezahlt wird.
Das Modellprojekt „PTA-Stipendium“ hat also gleich zwei Vorteile: Die Ausbildungsvergütung durch die Apotheke ist ein Anreiz, den Beruf zu erlernen. Gleichzeitig sind Schüler:innen bereits während der Ausbildung Partner:innen der Apotheken. Dies kann die Basis für eine langfristige Arbeitsbeziehung sein und die Apotheke so selbst den Nachwuchs sichern.
Derzeit zählt das Modellprojekt „PTA-Stipendium“ 84 Apotheken im Land Brandenburg. Mit dabei sind unter anderem Kolleg:innen in Cottbus, Frankfurt/Oder, Brandenburg an der Havel, Eberswalde und Fürstenwalde, aber auch in Seelow, Wriezen und Velten sowie einige Apotheken in Berlin.
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