Was häufig mit ein paar flapsigen Sprüchen unter Kolleginnen und Kollegen beginnt, kann sich nur allzu schnell zu echtem Mobbing in der Apotheke entwickeln. Damit ist keinesfalls zu spaßen, denn wenn du dich am Arbeitsplatz deswegen unwohl fühlst oder die Apotheke sogar verlassen willst, solltest du dich zunächst einmal zur Wehr setzen. Doch das ist oft leichter gesagt als getan.
Mobbing wirkt sich auf Gesundheit und Psyche aus
Mobbing entsteht in der Regel nicht von einem Moment auf den anderen, sondern baut sich über einen gewissen Zeitraum auf. Dabei muss es nicht einmal heißen, dass die Täter das Opfer nicht ausstehen können oder ähnliches. In vielen Fällen sind sie sich nicht darüber bewusst, welchen Schaden sie durch ihre Worte oder ihr Verhalten anrichten können – sei es ein verletzender Kommentar oder das Ausschließen von der gemeinsamen Mittagspause.
Das macht es für Betroffene umso schwieriger, sich dagegen zu wehren. Vor allem, wenn das Mobbing in der Apotheke vom Chef ausgeht, trauen sich daher viele Menschen nicht, etwas zu sagen und schlucken einfach alles runter – und geraten so in eine Art Kreislauf, der gesundheitlich und psychisch weitreichende Folgen haben kann.
Bei Mobbing in der Apotheke an den Chef wenden
Betroffene sollten am besten direkt das klärende Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen suchen, sobald sich erste Anzeichen von Mobbing in der Apotheke feststellen lassen. Natürlich heißt das nicht, dass jeder lockere Spruch direkt ein Anzeichen für Mobbing ist. Wenn du dich jedoch dadurch verletzt fühlst, ist es wichtig, genau dies dem Verursacher mitzuteilen, damit es sich nicht wiederholt.
Bleibt das trotz mehrmaliger Versuche erfolglos, ist es Zeit, sich an den Vorgesetzten zu wenden, damit dieser das Gespräch mit dem kompletten Apothekenteam suchen kann. Gemeinsam könnt ihr beispielsweise Regeln für ein besseres Miteinander im Team aufstellen und dafür sorgen, dass die Problematik gelöst wird.
Wichtig: Im Teamgespräch sollte der Chef zunächst noch nicht konkret von Mobbing sprechen und keine Vorwürfe an einzlene Mitarbeiter*innen machen, da dies die Situation verschlimmern kann. Falls sich anschließend keine Besserung einstellt, sollte das Einzelgespräch mit dem „Täter“ gesucht werden.
Mobbing durch den Chef endet häufig vor Gericht
Ist der Chef selbst der Mobber, steht an erster Stelle trotzdem das klärende Gespräch. Auch wenn dies einige Überwindung kostet, ist es wichtig, dass du für Klarheit sorgst. Wenn sich anschließend weiterhin nichts ändert, hilft ein juristischer Rat.
Wird das Mobbing in der Apotheke auch gesundheitlich immer mehr zur Belastung, kann es sinnvoll sein, mit einem Arzt vertrauensvoll darüber zu sprechen und sich für einige Zeit krankzumelden. Dies dient vor allem dem Selbstschutz und ist außerdem wichtig, sollte es zu einer juristischen Auseinandersetzung kommen. Ein solcher Streit vor Gericht ist natürlich alles andere als angenehm, allerdings ist er häufig notwendig, um eventuell finanzielle Ansprüche durchzusetzen, zum Beispiel nach der Kündigung.
Kündigung: Apothekenwechsel als Ausweg aus der Mobbingspirale
Ein weiterer Ausweg ist natürlich auch ein Wechsel der Apotheke, wenn sich die Mobbingproblematik nicht lösen lässt. So ersparst du dir eine langwierige rechtliche Auseinandersetzung, die erneut jede Menge Kraft kostet. Hierbei ist es umso wichtiger, dass die Problematik durch regelmäßige Arztbesuche in deiner Krankengeschichte dokumentiert wird. Denn wenn du aufgrund von Mobbing – also aus Krankheitsgründen – kündigst, musst du in der Regel keine Sperrfrist der Bundesagentur für Arbeit in Kauf nehmen.
Mit dem Wechsel der Apotheke entziehst du dich nicht nur dem belastenden Arbeitsumfeld, sondern sorgst auch für einen Neustart fernab der alten Kolleginnen und Kollegen sowie dem Chef.
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