Grau, nass, windig und kalt – so lassen sich die letzten Wochen wettertechnisch wohl treffend zusammenfassen. Kein Wunder, dass die Stimmung eher trüb ausfällt, und zwar nicht nur hinter dem HV-Tisch, sondern auch davor. Hilfe gegen das Wintertief kommt unter anderem aus der Apotheke.
Der März steht vor der Tür und damit dauert es nicht mehr lange bis zum offiziellen Frühlingsanfang. Doch vielerorts fühlt es sich noch nicht wirklich danach an. Andauernder Regen, verschiedene Sturmtiefs und nicht zu vergessen die weiter anhaltende Omikron-Welle sorgen bei vielen Menschen nicht nur für schlechte Laune. Etwa jede/r Zehnte leidet hierzulande unter einem Wintertief beziehungsweise einer Winterdepression, heißt es vom Landesapothekerverband (LAV) Baden-Württemberg. Dies äußert sich unter anderem in Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit und Unausgeglichenheit. Um sich davon zu befreien, liefert der LAV einige Tipps.
Mit das Wichtigste ist demnach, ausreichend Tageslicht zu tanken. Denn auch wenn sich die Sonne nur selten blicken lässt, hilft ein ausgiebiger Spaziergang bei Tageslicht an der frischen Luft dem Körper dabei, stimmungsaufhellende Botenstoffe zu produzieren und so die Niedergeschlagenheit ein Stück weit zu vertreiben. Alternativ können auch Geräte zur Lichttherapie genutzt werden. Der Vorteil des Spaziergangs: Er sorgt auch gleich für etwas Bewegung. Außerdem sollten Betroffene stets für einen geregelten Tagesablauf sorgen, der auch Freizeitbeschäftigungen einschließt. Das verschafft Struktur und verhindert das Gefühl des „in den Tag Hineinlebens“.
Wintertief: Johanniskraut als Lösung?
Auch der Griff zu Johanniskraut-Präparaten ist laut LAV eine Alternative, um das Wintertief zu überwinden. Der Heilpflanze werden stimmungsaufhellende Effekte zugesprochen und sie soll als „natürliches Antidepressivum“ helfen, innere Unruhe zu lindern. Hauptverantwortlich dafür ist das enthaltene Hyperforin, was sich in den Blättern und Blüten befindet. Es beeinflusst die Wirkung von Botenstoffen im Gehirn, indem es die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin aus dem synaptischen Spalt in die Nervenzellen hemmt. Erhältlich ist Johanniskraut als Tabletten, Kapseln, Tee und Tinkturen. Es kommt jedoch auf die Dosierung an. Präparate aus Supermarkt und Drogerie sind laut LAV oftmals zu schwach dosiert.
Der Nachteil: Die Wirkung stellt sich nicht sofort ein, sondern erst nach mehreren Tagen oder Wochen. Achtung vor Wechselwirkungen: „Ein hochdosiertes Johanniskaut-Präparat ist genau zu betrachten, weil es mit anderen Medikamenten Wechselwirkungen verursachen kann“, heißt es vom LAV. So kann unter anderem die Wirkung der Antibabypille oder von Herz-Kreislauf-Medikamenten vermindert werden. In Kombination mit zu viel Sonneneinstrahlung oder einem Solariumbesuch kann es durch eine höhere Lichtempfindlichkeit infolge der Einnahme von Johanniskraut-Präparaten zu Hautschäden kommen. Für Schwangere, Stillende sowie Kinder und Jugendliche sind die Mittel zudem kontraindiziert.
Weitere pflanzliche Alternativen können die beruhigend wirkende Kombination aus Melisse und Hopfen, Passionsblume und/oder Lavendel sein, die einen entspannenden Effekt haben sollen.
Wichtig: Halten die depressiven Symptome an, ist Arztrücksprache zu halten.
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