Migräne wegen schlechter Mundhygiene?
Ob Stress, hormonelle Schwankungen oder bestimmte Lebens- und Genussmittel wie Rotwein – Migräne kann verschiedene Auslöser haben. Dabei spielt offenbar auch die Mundhygiene eine wichtige Rolle, wie Forschende herausgefunden haben. Achtung, Spoiler: Besteht dabei Nachholbedarf, steigt das Risiko für Schmerzen und Co.
Weil bisher nicht erforscht ist, ob und wenn ja welcher Zusammenhang zwischen der Mundhygiene, der Mundflora und dem Auftreten von Schmerzsymptomen wie Migräne und Co. besteht, hat ein Forscherteam genau dies in einer Studie untersucht, und zwar bei Frauen. Die Wissenschaftler:innen der Universität Sydney haben die Daten von Frauen aus Neuseeland zu ihrer Mundgesundheit, dem Auftreten von Kopfschmerzen und möglicherweise vorliegenden funktionellen Darmerkrankungen analysiert. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin „Frontiers in Pain Research“ veröffentlicht.
Migräne und Co.: Mundhygiene beeinflusst Häufigkeit von Schmerzen
Dabei zeigte sich: Wiesen die Patientinnen eine schlechte Mundhygiene – bewertet mithilfe des Fragebogens zur Mundgesundheit der Weltgesundheitsorganisation – auf, stieg das Risiko für Migräne-, Bauch- und Körperschmerzen. Demnach hatten rund sechs von zehn Befragten mit schlechter Mundhygiene überdurchschnittlich oft mäßige bis starke Körperschmerzen und knapp jede Zweite Migräne. „Eine schlechtere Mundgesundheit war ein statistisch signifikanter Prädiktor für häufige und chronische Migräne“, heißt es in einer Mitteilung.
Grund dafür könnte laut den Autor:innen eine Verbindung zwischen dem oralen Mikrobiom und dem Nervensystem sein. Denn: „Die Mundhöhle ist der Zugang zum Magen-Darm-Trakt und beherbergt vorübergehende und dauerhafte mikrobielle Bewohner“, heißt es in der Studie. Orale Pathogene sind folglich an der Entstehung verschiedener chronischer Erkrankungen beteiligt. Demnach konnten die Forschenden bestimmte Bakterienarten bei den betroffenen Frauen in der Mundflora identifizieren, die mit dem Auftreten von Schmerzen verbunden waren:
- Dialister
- Fusobacterium
- Parvimonas
- Solobacterium
Dabei wurden auch Faktoren wie das Alter, der Body-Mass-Index und der Zuckergehalt in der aufgenommenen Nahrung berücksichtigt.
Ein Zusammenhang zwischen schlechter Mundhygiene und Schmerzen, beispielsweise bei Migräne, sei durch die Studie belegt, so die Forschenden. Mehr noch: „Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer guten Mundgesundheit für die Schmerzlinderung und die Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens“, heißt es weiter. Allerdings brauche es weitere – auch klinische Untersuchungen – Untersuchungen dazu, um dies zu bestätigen.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Wechseljahre: Besser keine NEM mit Soja-Isoflavonen?
Etwa jede dritte Frau durchlebt die Wechseljahre mit starken Beschwerden wie Hitzewallungen und Co. Neben einer Hormonersatztherapie kommen zur Linderung …
OtriNatural: Haleon erweitert Otriven-Portfolio
Haleon bringt unter der Dachmarke OtriNatural fünf neue Produkte auf den Markt. Dazu gehören unter anderem ein Schnupfenspray, das ohne …
Bilastin: Vorsicht bei Herzrhythmusstörungen
Die Gebrauchsinformation oraler Bilastin-haltiger Arzneimittel muss angepasst werden. Das ist das Ergebnis eines Beurteilungsberichts des Ausschusses für Risikobewertung im Bereich …