Seit März 2024 ist Bicanorm (Natriumhydrogencarbonat) von Lieferausfällen betroffen. Diese werden sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Ausreichende Alternativen gibt es nicht.
Bicanorm wird zur Therapie der metabolischen Azidose – einer Übersäuerung des Blutes bedingt durch verminderte Säureausscheidung durch die Niere – angewendet. Zugelassen ist das Arzneimittel zur Behandlung von Erwachsenen und Jugendlichen ab einem Altern von 14 Jahren mit chronischem Nierenversagen. Die magensaftresistenten Tabletten können aufnehmbares Natrium und Bicarbonat im Dünndarm freisetzen. Natriumhydrogencarbonat spielt eine physiologische Rolle als Bestandteil des HCO3–/CO2-Puffersystems.
Doch aufgrund einer erhöhten Nachfrage ist Bicanorm auf der Liste der beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelisteten Lieferengpässe aufgeführt. Das voraussichtliche Ende ist auf März 2025 datiert. Laut Beirat für Liefer- und Versorgungsengpässe erfolgt eine kontingentierte Abgabe des Arzneimittels.
Zudem ist der Engpass aus klinischer Sicht „als kritisch einzuschätzen“. Der Grund: Es fehlen ausreichend therapeutische Alternativen. „Die geplante Ausweitung der Produktionskapazitäten ist initiiert und wird vom BfArM aktiv unterstützt“, heißt es vom Beirat.
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