Mit Spannung wird der Referentenentwurf zur Apothekenreform erwartet. Doch noch heißt es warten. Sobald es so weit ist, sollte die Apothekerschaft jedoch vorbereitet sein, mahnen der Hessische Apothekerverband (HAV) und der Apothekerverband Thüringen (THAV). Sie fordern von der Abda Vorbereitungen für „massive Proteste“ wie mehrtägige Apothekenstreiks.
In einem Brandbrief wenden sich der HAV und THAV gemeinsam an Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Dabei haben die Verbände eine klare Forderung: Die Standesvertretung solle umgehend Vorbereitungen für „massive Proteste“ treffen, mit denen sich die Apothekenteams gegen die von Gesundheitsminister Lauterbach geplante Apothekenreform wehren können. „Da die Veröffentlichung des Referentenentwurfes laut Abteilungsleiter Müller in den kommenden ein bis zwei Wochen zu erwarten ist, möchten wir Sie, liebe Kollegin Overwiening, und somit die gesamte ABDA dringend dazu auffordern, binnen der nächsten 14 Tage massive Proteste bis hin zu mehrtägigen Apothekenschließungen vorzubereiten“, heißt es in dem Schreiben vom 24. Mai, das die beiden Verbandsvorsitzenden, Holger Seyfarth (HAV) und Stefan Fink (THAV), verfasst haben. Darin fordern sie auch eine Rückmeldung der Abda bis Ende dieser Woche.
Mehrtägige Apothekenstreiks: HAV und THAV fordern Protestaktionen
„Diese umgehende Vorbereitung ist extrem wichtig, damit die Apothekerschaft in ihrer Gesamtheit umgehend und zeitgleich mit der Veröffentlichung des Referentenentwurfes handlungsfähig ist“, heißt es von den Verbänden. Denn zuletzt sei im Rahmen eines Termins mit Vertretern des Bundesgesundheitsministeriums im hessischen Gudensberg einmal mehr deutlich geworden, „dass die Apothekerschaft mittelfristig weder eine höhere Vergütung noch eine nachhaltige Stärkung der pharmazeutischen Kompetenz zu erwarten hat.“ Im Gegenteil. Mit den geplanten „Pseudo-Apotheken“ wolle das Bundesgesundheitsministerium den Apotheker:innen ihren „bislang unangefochtenen Platz als letzte Kontrollinstanz zwischen der ärztlichen Verschreibung einerseits und den Patient:innen andererseits absprechen.“
Diesem Vorhaben gelte es, entschieden entgegenzutreten, und zwar mit deutlichen Protestmaßnahmen. Das Ziel: eine Art „Augenhöhe“ mit dem BMG herzustellen, um im Gesetzgebungsverfahren überhaupt noch etwas erreichen zu können. Dafür sagen der HAV und THAV der Standesvertretung ihre Unterstützung für sämtliche Maßnahmen zu. „Die Reihen der Hessischen und der Thüringer Apothekerschaften stehen geschlossen hinter allen geeignetenMaßnahmen/Aktionen/Protesten/Apothekenschließungen und sind mehr denn je bereit für unsere gemeinsame Sache zu kämpfen!“
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