Mehr Gehalt: Verhandlungen oft „nicht gern gesehen“
Den Wunsch nach mehr Geld hegen viele Angestellte, darunter auch viele PTA. Denn die Unzufriedenheit mit dem Gehalt ist groß. Doch um für Besserung zu sorgen, muss mit dem/der Chef:in verhandelt werden. Und das wird oft vermieden. Denn: Verhandlungen über das Gehalt werden oft „nicht gern gesehen“, zeigt eine Befragung.
Geht es um die Frage nach dem Gehalt, sind sich Beschäftigte in der Regel einig: mehr geht immer. Denn Geld allein macht zwar nicht glücklich, doch angesichts steigender Kosten für Lebensmittel, Wohnung und Co. ist ein Plus im Portemonnaie gerne gesehen. Hinzukommt, dass zahlreiche Angestellte mit ihrem Lohn unter dem bundesweiten Durchschnitt liegen – bei PTA sind es sogar 21.000 Euro weniger im Jahr.
Kein Wunder, dass nur etwa jede/r Dritte (38 Prozent) mit dem aktuellen Gehalt zufrieden oder sehr zufrieden ist – Männer häufiger als Frauen. Während es im Vorjahr sogar noch weniger Angestellte waren (36 Prozent), lag die Zufriedenheit im Jahr 2022 noch bei 43 Prozent, wie aus der Befragung „Job & Gehalt 2024/2025“ des Jobportals Stepstone unter 8.600 Angestellten hervorgeht. Das Problem: Verhandlungen um ein besseres Gehalt werden oftmals lieber vermieden – aus Angst vor zu viel Selbstlob, aber auch weil diese bei vielen Arbeitgebenden nicht gern gesehen sind.
Gehalt: Nur jede/r Dritte verhandelt über mehr Geld
Um für ein Plus im Portemonnaie zu sorgen, führt an einer Gehaltsverhandlung kein Weg vorbei. Damit diese möglichst erfolgreich verläuft, gibt es zahlreiche Tipps. Neben einer Betonung der eigenen Leistungen, einem klaren Ziel und Kompromissbereitschaft ist es auch wichtig, sich auf „den Typ“ des/der Gesprächspartner:in einzustellen, heißt es von Expert:innen. Ist der/die Chef:in beispielsweise eher rational eingestellt und legt besonderen Wert auf klare Fakten und wenig Emotionen, erfordert dies eine andere Herangehensweise als wenn die Apothekenleitung auf den persönlichen Austausch setzt und auch private Themen angesprochen werden können.
Doch: Knapp zwei Drittel der Angestellten fühlen sich in einer Gehaltsverhandlung unwohl – bei Frauen sind es sogar 74 Prozent, bei Männern nur 55 Prozent. Hauptgrund dafür: „Es fällt mir schwer, mich selbst zu loben“, sagen 44 Prozent. Doch auch die Haltung des/der Chef:in spielt eine wichtige Rolle: „Das ist bei uns nicht gern gesehen“, betont jede/r Dritte. Da wundert es nicht, dass 2024 nur knapp eine/r von drei Angestellten nach einer Gehaltserhöhung gefragt hat – bei jeder/jedem Zweiten davon war dies erfolgreich.
Mehr Transparenz gefordert
Übrigens: Die Gründe für die Unzufriedenheit mit dem Gehalt liegen jedoch nicht (nur) darin, dass dieses zu gering ausfällt. Vielmehr ist fehlende Transparenz laut der Befragung ein entscheidender Faktor. „Wer z. B. nicht weiß, wie hoch ein marktübliches Gehalt ist oder was die Kolleg:innen verdienen, wird schwerlich einschätzen können, ob er/sie fair bezahlt wird.“ Immerhin jede/r Dritte kann beispielsweise den eigenen Marktwert nur schwer einschätzen – sowohl aufgrund fehlender Erfahrung als auch weil transparente Angaben in Stellenanzeigen fehlen. Das soll sich jedoch ändern. Denn gemäß der EU-Entgelttransparenzrichtlinie (2023/970) muss die Angabe künftig in Stellenanzeigen enthalten sein, um für mehr Transparenz zu sorgen.
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