Lopedium akut lingual: Schmelztablette bei Durchfall
Flüssiger und breiiger Stuhl sind typische Durchfallsymptome und eine unkomplizierte Diarrhoe in der Regel nach wenigen Tagen wieder überstanden. Doch in Abhängigkeit von den Beschwerden stehen verschiedene Präparate zur Wahl. Neu in der Sichtwahl ist Lopedium akut lingual (Loperamid, Hexal).
Der Motilitätshemmer Loperamid kann in der Regel ab einem Alter von zwölf Jahren kurzfristig – maximal zwei Tage – eingesetzt werden. Die Anfangsdosis liegt bei 4 mg, die maximale Tageshöchstdosis beträgt 12 mg. Aber Vorsicht: Der Wirkstoff bindet an die Opioidrezeptoren der Darmwand und senkt die Peristaltik. Somit können pathogene Keime länger im Darm verbleiben.
Loperamid ist als Kapsel, Tablette und Schmelztablette im Handel. Letztere ist als Imodium akut lingual (Johnson & Johnson) und Lingumelt (Klinge) bereits verfügbar. Seit diesem Monat kommt mit Lopedium akut lingual (Hexal) ein weiteres Produkt dazu.
Lopedium akut lingual
Die Schmelztablette kann ohne Wasser eingenommen werden und hat einen fruchtigen Geschmack nach Ananas/Banane. Lopedium akut lingual ist gluten- und laktosefrei, enthält kein Titandioxid und keine Gelatine.
Lopedium akut lingual ist zur Behandlung der Symptome einer akuten Durchfallerkrankung bei Erwachsenen und Kindern ab 15 Jahren zugelassen. Das Arzneimittel sollte ohne ärztlichen Rat nicht länger als zwei Tage angewendet werden. Zeigt sich nach zwei Tagen unter Loperamid keine Besserung des Durchfalls, muss das Arzneimittel abgesetzt und eine Arztpraxis aufgesucht werden. Zudem sollten Betroffene auf einen ausreichenden Ersatz von Flüssigkeiten und Elektrolyten achten.
Alternativen
Mittel der ersten Wahl bei Durchfall sollten stets Elektrolytlösungen sein. Sie sind in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich und können einer Dehydratation entgegenwirken. Das Pulver wird in Wasser eingerührt und getrunken. Säuglinge und Kleinkinder können innerhalb von 24 Stunden drei bis fünf Beutel zu sich nehmen. Die Lösungen können den Wasser-, Mineralstoff-, Salz- und Glukosehaushalt aufrechterhalten, aber nicht die Dauer des Durchfalls beeinflussen.
Der Sekretionshemmer Racecadortil dient der symptomatischen Behandlung von akuten Durchfällen. Racecadotril kann die Hypersekretion vermindern, ohne die basale Sekretion zu beeinflussen. Der Arzneistoff wirkt ausschließlich im Darm antisekretorisch, ohne die Darmpassage zu beeinflussen oder einen Blähbauch zu verursachen.
Eine andere Möglichkeit bieten Präparate mit Aktivkohle und Gerbstoffen oder Pektinen, die den Darm abdichten oder Giftstoffe binden können. Bekannt ist vor allem die Kombination aus Tanninalbuminat und Ethacridinlactat zur Therapie akuter unspezifischer Durchfälle oder zur Prophylaxe und Behandlung von Reisediarrhöen. Aber auch Saccharomyces boulardii oder Darmbakterien können zur Behandlung von Durchfällen eingesetzt werden.
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