Paracetamol Saft ist derzeit nicht lieferbar – verschiedene Hersteller fallen aus. Der Grund: eine „kurzfristig extrem gestiegene Nachfrage.“
Paracetamol kommt zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber zum Einsatz. Der Wirkstoff besitzt analgetische und antipyretische Eigenschaften. Das nicht-saure Antipyretikum ist jedoch nicht entzündungshemmend und der Wirkmechanismus noch nicht eindeutig geklärt. Man weiß jedoch, dass Paracetamol eine ausgeprägte Hemmung der cerebralen Prostaglandinsynthese bewirkt und die periphere Prostaglandinsynthese nur schwach hemmt. Die antipyretische Wirkung ist auf einen Effekt auf das Temperaturregulationszentrum im Hypothalamus zurückzuführen.
Der Wirkstoff ist in verschiedenen Stärken und Darreichungsformen verfügbar. Paracetamol-Saft ist derzeit von Lieferengpässen betroffen und fällt von verschiedennen Herstellern aus – so sind derzeit unter anderem Paracetamol-ratiopharm Lösung und ben-u-ron Saft nicht lieferbar, weder über den Großhandel noch direkt über den Hersteller.
Lieferengpass: Paracetamol-ratiopharm Lösung im Mai wieder vollumfänglich lieferbar
Ratiopharm hat in der vergangenen Woche alle Ware, die noch im Lager war, an den Großhandel ausgeliefert, wie eine Sprecherin mitteilt. „Hintergrund für den vorübergehenden Lieferausfall ist eine kurzfristig extrem gestiegene Nachfrage“, so die Begründung. Diese habe auch zu Lieferausfällen bei den Wettbewerbern geführt. „Unsere eigene Pharmaproduktion kann diesen nicht einkalkulierten Bedarf so kurzfristig nicht decken.“
Wann wird der Saft wieder vollumfänglich lieferbar sein? „Aktuell gehen wir davon aus, dass Paracetamol-ratiopharm Lösung im Mai wieder vollumfänglich lieferbar ist“, so die Sprecherin. Zudem könne ein Lieferausfall weiterer Darreichungsformen nicht ausgeschlossen werden. „Aufgrund des sehr hohen Bedarfs in Q4/2021 gibt es aktuell kurzfristige Lieferengpässe bei den Paracetamol-ratiopharm 250 mg Zäpfchen sowie bei den Paracetamol-ratiopharm Brausetabletten. Wir arbeiten aber mit Hochdruck daran, sodass keine langfristigen Lieferausfälle zu erwarten sind.“
ben-u-ron Saft: Liefercomeback nächste Woche
Bene Arzneimittel kann derzeit ben-u-ron Saft nicht liefern. „Aufgrund hoher Nachfrage sind wir derzeit mit dem ben-u-ron Saft leider lieferunfähig. Dies gilt für Großhandels-Bestellungen, aber auch für Direktbestellungen.“ Ein Ende des Engpasses scheint in Sicht. „Wir arbeiten unter Hochdruck an der Beseitigung der Situation und beabsichtigen, den Saft bis spätestens Ende nächster Woche wieder liefern zu können.“ Andere Darreichungsformen sind nicht betroffen – „alle anderen ben-u-ron Arzneimittel sind vollumfänglich lieferbar.“
Paracetamol wird in Abhängigkeit von Alter und Gewicht dosiert. Die empfohlene Dosis liegt bei 10 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis und kann im Abstand von sechs Stunden eingenommen werden. Pro Tag sollten nicht mehr als 60 mg Paracetamol pro kg Körpergewicht verabreicht werden. Ab einem Gewicht von 50 kg können 1.000 mg Paracetamol als Einzeldosis eingenommen werden. Vorsicht ist bei Patient:innen mit Leber- und Nierenfunktionsstörungen geboten. Das Acetamid wird in der Leber metabolisiert.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Entlassrezept: Schiedsspruch gilt nicht für E-Rezepte
Für Entlassrezepte endete die Friedenspflicht zum Jahresende. Wie es weitergeht, steht jetzt fest. Die Schiedsstelle hat entschieden – zugunsten der …
Abgaberangfolge auch bei Engpass einhalten
Die Abgaberangfolge muss auch im Fall eines Lieferengpasses eingehalten werden. Zumindest nahezu vollständig. Das hat die Schiedsstelle entschieden. Damit bringt …
Vorsätze für 2025: Trotz Rabattverträgen weniger fluchen
Wieder ist ein Jahr rum und 2025 hat gerade begonnen. Es ist also genau der richtige Zeitpunkt, um die guten …