Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bleibt dabei: Apotheken ohne Approbierte vor Ort sollen die Versorgung sichern. Details dazu hat er jetzt vorgelegt – zwei Tage vor Beginn der Weihnachtsferien.
Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) will Lauterbach den prozentualen Anteil in zwei Schritten auf 2 Prozent absenken und dafür den Fixbetrag anheben – auf 8,54 Euro im Jahr 2025 und 8,73 Euro im Jahr darauf. Damit würden rund 300 Millionen Euro im Jahr umverteilt.
Der Kassenrabatt soll von 2 Euro auf 1,77 Euro sinken; allerdings läuft das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz ohnehin aus, mit dem der Zwangsrabatt temporär erhöht worden war. Lauterbach zufolge fallen damit Einsparungen von 185 Millionen Euro weg.
Weitere 50 Millionen Euro sollen die Kassen laut Handelsblatt aufbringen, dass Nacht- und Wochenenddienste besser honoriert werden sollen. So soll die über den Zuschlag pro abgegebener Packung finanzierte Pauschale auf circa 550 Euro steigen, also rund 150 Euro mehr als heute.
Filialen ohne Approbierte
Außerdem soll erlaubt werden, dass Filialen zumindest zeitweise nur noch durch qualifizierte PTA geführt werden, ohne dass ein Approbierter vor Ort ist. Die Beratung soll dann durch Apothekerin oder Aotheker per Video gewährleistet werden. Für Notdienste, die Abgabe von Betäubungsmitteln oder das Impfen muss die Apothekerin oder der Apotheker allerdings weiter persönlich anwesend sein. „Telepharmazie“ sei „längst überfällig“, wird Lauterbach zitiert.
Lauterbach hatte heute noch einmal mit der Abda gesprochen; der ursprüngliche Termin am vergangenen Mittwoch war verschoben worden. Wie er dem Handelsblatt sagte, handele sich um die „größte Strukturreform der Apotheken seit 20 Jahren“. Zu den wichtigsten Zielen gehöre, die Zahl der seit ‧Jahren zurückgehenden Apotheken wieder zu erhöhen. „Das Apothekensterben soll nicht nur aufgehalten werden, sondern es soll mehr Apotheken auf dem Land geben“, sagte Lauterbach.
In Form eines Eckpunktepapiers hat er seine im September veröffentlichten Pläne konkretisiert. Der Referentenentwurf soll Anfang kommenden Jahres kommen.
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