Die Impfstoffbestellung für KW 18 ist durch. Bis gestern Mittag hatten die Praxen Zeit, die benötigten Impfdosen in der Apotheke zu bestellen. In dieser Woche konnten die Praxen mit Comirnaty (BioNTech) und Vaxzevria (AstraZeneca) erstmals zwei Vakzine impfstoffspezifisch bestellen. Eine aposcope-Blitzumfrage zeigt, wie die Praxen geordert haben.
In der ersten Maiwoche stehen den Praxen drei Millionen Impfdosen zur Verfügung – rund 1,6 Millionen Dosen Comirnaty und mehr als eine Million Dosen Vaxzevria. Jede/r Mediziner:in konnte bis zu 36 Dosen Comirnaty und bis zu 50 Dosen Vaxzevria ordern. Das Minimum liegt bei 18 bis 24 Dosen Comirnaty und zehn Dosen Vaxzevria pro Ärzt:in. Soweit die Theorie. Und so haben die Praxen tatsächlich bestellt.
Der Großteil der befragten Kolleg:innen (63 Prozent) versorgt eine bis vier Praxen mit Corona-Impfstoff, 28 Prozent beliefern bis zu neun Praxen und 3 Prozent bis zu 19 Praxen – 4 Prozent geben an, keine Praxis mit Corona-Impfstoff zu versorgen. Der favorisierte Impfstoff bei der Bestellung ist Comirnaty. Wie die Blitzumfrage zeigt, haben die Praxen doppelt so viele Impfdosen Comirnaty wie Vaxzevria bestellt. Im Durchschnitt hat jede/r Ärzt:in 40 Dosen AstraZeneca und 93 Dosen BioNTech bestellt. 18 Prozent der Ärzt:innen haben laut aposcope-Umfrage auf eine Bestellung der AstraZeneca-Vakzine verzichtet.
Eigentlich sollten den Praxen in KW 18 drei Impfstoffe zur Verfügung stehen. Doch am Freitagabend teilte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mit, dass die veranschlagten 400.000 Impfdosen von Johnson & Johnson nicht ausgeliefert werden. Zu dem Zeitpunkt der Änderung hatten allerdings schon einige Praxen den Impfstoff geordert. Es folgten Anpassungen der Bestellung bei 66 Prozent der Praxen. Aufgestockt wurde in erster Linie mit Comirnaty (84 Prozent) und AstraZeneca (24 Prozent).
Dennoch werden die maximalen Bestellmengen nicht vollumfänglich genutzt, sagen 22 Prozent der befragten PTA und Apotheker:innen. Bei Vaxzevria sehen 90 Prozent noch Luft nach oben. Und das, obwohl 83 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen der Meinung sind, dass die Praxen viel mehr Patient:innen impfen könnten, aber zu wenig Impfstoff bereitgestellt werde. Warum? 58 Prozent der befragten Kolleg:innen sind der Meinung, dass die Impfzentren künstlich am Leben gehalten würden und weil dort bevorzugt BioNTech eingesetzt werde, hätten die Praxen das Nachsehen und die Diskussionen mit den Patient:innen, finden 61 Prozent.
An der Blitzumfrage von aposcope nahmen am 27. April insgesamt 173 Apotheker:innen und PTA teil.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Wegen Engpass: Alprostadil aus Österreich
Prostavasin 20 μg (Alprostadil) Trockensubstanz zur Infusionsbereitung darf bis zum 28. Februar in österreichischer Aufmachung hierzulande in den Verkehr gebracht …
Achtung, Lonsurf-Rezeptfälschung: AOK warnt
Apotheken sollen Verordnungen über Lonsurf (Tipiracil, Servier) besonders sorgfältig prüfen, bittet die AOK Nordost und warnt vor Rezeptfälschungen. Bei grober …
Wissen to go: L-Thyroxin und Betablocker
Ob Brennen, Jucken oder Stechen – Wer in die Apotheke kommt, braucht neben schneller Hilfe vor allem eines: dein Expertenwissen …