„Können Sie mal schauen?“, „Ich zeige Ihnen das mal, ja?“ oder „Sehen Sie das?“ – Fragen wie diese hörst du in der Apotheke von Kund:innen beinahe täglich. Was dann folgt, ist meist alles andere als angenehm und ruft mitunter sogar Ekel hervor. Doch anmerken lassen darfst du dir diesen nicht, oder? Was tun, wenn sich PTA im HV ekeln?
PTA müssen in der Beratung oftmals „hart im Nehmen“ sein – schließlich haben einige Kund:innen keine Hemmungen und lassen manchmal sogar die Hüllen fallen. Aber nicht jede/r kann damit umgehen, wenn der/die Gegenüber seinen/ihren Hautausschlag, eine Entzündung oder ein verschwitztes Rezept präsentiert. Doch sich als PTA in der Apotheke zu ekeln, ist ein No-Go, oder?
Generell gilt: Bei Ekel handelt es sich um eine gewohnte Reaktion des Körpers beziehungsweise des Immunsystems, die als Schutzmechanismus dient und sogar die Antikörperbildung anregen kann. Somit kannst du dir ruhig eingestehen, dass du dich in einigen Beratungssituationen ekelst. Doch entziehen kannst du dich nur schwer, schließlich weißt du nie, mit welchen Beschwerden der/die Gegenüber in die Apotheke kommt. Es ist also der richtige Umgang gefragt.
Ekel: Den richtigen Umgang finden
Dass Reaktionen wie wie „Ihhh“, „bäh“ oder ein Würgen gegenüber Kund:innen tabu sind, ist bekannt. Immerhin ist die Apotheke für viele Kund:innen die erste Anlaufstelle für gesundheitliche Beschwerden und Patient:innen suchen deine Hilfe. Die Bitte, auf ein Zeigen zu verzichten, bleibt daher oftmals ungehört. Versuche, dich dabei nicht auf Gerüche und/oder das genaue Erscheinungsbild zu konzentrieren, sondern betrachte die Situation möglichst nüchtern und aus gesundheitlicher Perspektive, um die bestmögliche Behandlungsoption anbieten zu können. Um deinen Ekel in den Griff zu bekommen und die unangenehme Situation zu meistern, kann auch Humor helfen. Hierbei kommt es jedoch auf den/die Kund:in und seine/ihre Leidensgeschichte an.
Hast du den/die Gegenüber entsprechend versorgt, kannst du – wenn möglich – kurz nach hinten verschwinden, um Luft zu schnappen und mehrmals tief durchzuatmen, bevor der/die nächste Kund:in an der Reihe ist. Dabei kann auch der Austausch mit Kolleg:innen helfen, denn vielen geht es ähnlich – auch wenn Ekel nicht von jedem/jeder gleich empfunden wird. Zu wissen, dass du mit deinen Empfindungen nicht der/die einzige bist, macht entsprechende Situationen jedoch meist erträglicher und lässt sie auch im Nachhinein besser verarbeiten. Andernfalls kommt noch das Schamgefühl hinzu, was den Umgang zusätzlich erschwert.
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