Jobwechsel: Mehr Gehalt ist kein Zufriedenheitsgarant
PTA sind ihrer Apotheke in der Regel treu – im Durchschnitt arbeiten PTA seit neun Jahren in der gleichen Apotheke. Die wechselfreudigsten PTA arbeiten in Bremen – 35 Prozent sind in der Hansestadt bereits für ein höheres Gehalt in eine andere Apotheke gewechselt und haben so das Gehalt um bis zu 450 Euro aufgestockt, zeigt der große PTA-Gehaltsreport 2021 von PTA IN LOVE – powered by Adexa. Die schlechte Nachricht: Mehr als die Hälfte der PTA war nach dem Jobwechsel enttäuscht. Aber wohin wechseln PTA? Was sind die Alternativen zur Apotheke?
Wir starten mit guten Nachrichten: Die große Mehrheit der befragten PTA ist mit der Berufswahl generell zufrieden (89 Prozent), und zwar unabhängig davon, ob in Voll- oder Teilzeit gearbeitet wird oder wie viel Berufserfahrung die Kolleg:innen haben.
Wichtige Kriterien für die Zufriedenheit der PTA sind ein gutes Arbeitsklima, ein angemessenes Gehalt, ein sicherer Arbeitsplatz und finanzielle Anreize wie beispielsweise Sonderzahlungen. Kein Wunder also, dass einige PTA – fast jede/r Fünfte – schon einmal für mehr Gehalt die Apotheke gewechselt haben.
Wer ist wechselbereit?
PTA, die in aktueller Anstellung noch keine zehn Jahre auf dem Buckel haben, sind zurzeit eher auf der Suche nach einer neuen Anstellung in einer anderen Apotheke, als Kolleg:innen, die länger einem Team angehören.
Im bundesweiten Durchschnitt haben PTA im Zuge des Wechsels 304 Euro mehr verdient.
In Bremen hat bereits mehr als jede/r dritte PTA (35 Prozent) die Apotheke für ein höheres Gehalt gewechselt. In Rheinland-Pfalz sind es dagegen nur 14 Prozent.
Gewechselt ja, zufrieden nein
Ein Wechsel geht nicht immer automatisch mit mehr Zufriedenheit einher. Auch dann nicht, wenn das Gehalt höher ausfällt. Diese Erfahrung machten bereits 49 Prozent der Kolleg:innen, die sich der neuen Herausforderung gestellt haben.
Enttäuscht und dann?
Wer aufgrund des höheren Gehalts in eine Apotheke gewechselt ist und enttäuscht wurde, hält durch – zumindest sagen das 34 Prozent der Betroffenen. Weitere 31 Prozent haben erneut die Segel gestrichen und sich erfolgreich weiterbeworben. Eine/r von zehn Betroffenen ist noch auf der Suche nach einer neuen Stelle. Den Schritt zurück in die vorherige Apotheke machen nur 8 Prozent der betroffenen PTA.
Raus aus der Apotheke – das sind die Alternativen
Chef:innen können aufatmen: Nur zwei von zehn befragten PTA sind derzeit auf der Suche nach einer Anstellung in einer anderen Apotheke. Die schlechte Nachricht: Knapp vier von zehn PTA möchten sich in naher Zukunft beruflich umorientieren – wobei die Bereitschaft bei PTA, die weniger als acht Jahre Berufserfahrung haben, am größten ist und bei 48 Prozent liegt.
Wer der Apotheke den Rücken kehrt, findet andere Arbeitsbereiche interessanter und das sind: Krankenkasse (53 Prozent), Gesundheitsamt (47 Prozent), Pharmaindustrie (35 Prozent) und Krankenhausapotheke (30 Prozent) – 19 Prozent suchen ihr Glück im nicht-pharmazeutischen Bereich.
Zur Methodik: Für den großen PTA-Gehaltsreport 2021 vom 12. bis 23. November 2021 wurden 3.528 verifizierte PTA aus der PTA IN LOVE-Community befragt. Die Entwicklung und Durchführung der Befragung erfolgte mit Unterstützung des aposcope-Teams.
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