Tödliches Quartett
Millionen Menschen sind hierzulande vom tödlichen Quartett betroffen – oftmals jedoch unbemerkt. Doch was steckt dahinter? Zeit, dein Wissen über Auslöser, Anzeichen und Co. aufzufrischen.
Das metabolische Syndrom ist auch als Syndrom X oder tödliches Quartett bekannt. Denn es handelt sich um eine Vierfachkombination aus mehreren Erkrankungen, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen: Hypertonie, Adipositas sowie erhöhte Fett- und Glukosewerte.
Genau gelten dabei gemäß der International Diabetes Federation folgende Grenzwerte:
- Adipositas mit Taillenumfang von ≥ 80 cm (Frauen) bis ≥ 94 cm (Männer)
- Hypertonie mit Werten ab 130/85 mmHg
- erhöhte Triglyceridwerte von ≥ 150 mg/dL
- erhöhte Blutzuckerwerte ab 100 mg/dL
- verringerte HDL-Cholesterinwerte von < 40 mg/dL (Frauen) bis < 50 mg/dL (Männer)
Übrigens: Die Bezeichnung „metabolisch“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „stoffwechselbedingt“.
Wie kommt es zum metabolischen Syndrom?
Weisen Patient:innen in drei oder mehr Bereichen entsprechende Werte auf oder nehmen bereits Medikamente zur Stabilisierung ein, ist vom metabolischen Syndrom die Rede. Betroffen ist hierzulande schätzungsweise bis zu jede/r Dritte – Tendenz steigend. Mit dem Alter steigt das Risiko und die Fallzahl liegt bei Männern oftmals höher als bei Frauen.
Auslöser sind in der Regel zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung und weitere Lebensstil-bedingte Faktoren wie Stress, Rauchen und Alkoholkonsum. Aber auch Arzneimittel wie Kortikosteroide, Diuretika, Betablocker, Antidepressiva oder Neuroleptika können das Syndrom X begünstigen. Gleiches gilt für Vorerkrankungen wie Schilddrüsenfunktionsstörungen, Diabetes mellitus sowie Leber- oder Nierenkrankheiten.
Anzeichen für ein tödliches Quartett
Eine nachlassende Insulinempfindlichkeit gehört zu den Hauptanzeichen für das metabolische Syndrom. So schüttet der Körper zwar verstärkt Insulin aus, um die Blutzuckerkonzentration abzusenken, doch die Zielzellen in Muskeln, Fettgewebe und Leber reagieren kaum noch auf das Hormon. Oftmals bleibt dies zunächst ebenso unbemerkt wie die damit verbundene Veränderung der Blutwerte. Als mögliche Anzeichen eines metabolischen Syndroms können jedoch Übergewicht mit Fettansammlungen vor allem im Bauchbereich (= abdominelle Adipositas), Müdigkeit, Herzrasen und Abgeschlagenheit betrachtet werden, die bereits auf Folgeerkrankungen hindeuten.
So wird behandelt
Wurde ein metabolisches Syndrom diagnostiziert, sind Gewichtsreduktion, eine Ernährungsumstellung und Bewegung angezeigt, die mitunter unter ärztlicher Begleitung erfolgen sollten. Bleibt dies ohne ausreichenden Erfolg, kommen Arzneimittel ins Spiel, unter anderem zur Blutdruck- und Cholesterinsenkung, um das Risiko für arteriosklerotische Gefäßerkrankungen zu senken.
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