Indikationscheck Lebensmittelvergiftung
Ob Grillparty, Picknick im Park oder ein Snack am Imbisstand im Freibad: An heißen Sommertagen wird auch das Essen meist nach draußen verlagert. Doch das birgt auch Gefahren. Stichwort Lebensmittelvergiftung. Woran du diese erkennst und was dabei zu tun ist, erfährst du von uns.
Hitze und Lebensmittel sind oftmals keine gute Kombination. Daher kommt es vor allem im Sommer schnell zu einer Lebensmittelvergiftung. Der Grund: „Bakterien, aber auch Pilze haben Hochsaison und vermehren sich bei sommerlich warm-feuchten Temperaturen explosionsartig“, warnt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).
Entscheidend sind daher bei vielen Nahrungsmitteln der korrekte Transport sowie die richtige Lagerung und Zubereitung. Für Tiefkühlware und tierische Lebensmittel gilt beispielsweise: Kühltasche nicht vergessen. Doch was ist zu tun, wenn es doch zu einer Lebensmittelvergiftung kommt? Welche Symptome treten auf und wie wird behandelt?
Lebensmittelvergiftung: Was gilt?
Ausgelöst wird eine Lebensmittelvergiftung in der Regel durch Toxine, die über verdorbene Lebensmittel in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Übeltäter ist häufig Staphylococcus aureus, doch auch andere Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten können der Auslöser sein. Besonders anfällig sind Produkte wie Fleisch, Geflügel, Fisch, rohe Eier und Milchprodukte.
Achtung: Lebensmittelvergiftung ist nicht gleich Lebensmittelinfektion. Denn erstere ist Toxin-bedingt und nicht ansteckend, wohingegen sich bei Lebensmittelinfektion Krankheitserreger wie Noro- oder Rotaviren, Salmonellen oder EHEC-Bakterien im Verdauungstrakt vermehren.
Zu den typischen Beschwerden bei einer Lebensmittelvergiftung gehören Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, denn sie dienen als Schutzmechanismen des Körpers, um die aufgenommenen Giftstoffe möglichst schnell wieder auszuscheiden und treten meist bereits nach wenigen Stunden auf. In der Regel klingen diese nach ein bis drei Tagen von selbst wieder ab. Der damit verbundene Flüssigkeitsverlust kann jedoch zum Problem werden. „Eine Lebensmittelinfektion kann gefährlich werden. Das gilt vor allem für Säuglinge, Kinder, Schwangere, ältere Menschen oder Menschen mit einem schwachen Immunsystem“, warnt die DGVS.
Um die Beschwerden in den Griff zu bekommen, ist auf Folgendes zu achten:
- Ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt: Betroffene sollten viel trinken, vor allem Wasser sowie Kräutertees – die Kombination aus Fenchel, Anis und Kümmeltee kann dabei krampflösend, Kamille beruhigend wirken. Auch Elektrolytlösungen aus der Apotheke können angezeigt sein.
- Keine feste Nahrung: Bis die akuten Symptome abgeklungen sind, sollten Patient:innen sich von leicht gesalzener Brühe und/oder Tees ernähren. Achtung: In kleinen Schlucken zu sich nehmen, um den Magen nicht zu überfordern.
- Schonkost: Haben Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe nachgelassen, kann in kleinen Schritten wieder feste Nahrung aufgenommen werden. Dabei zunächst auf Haferschleim, Reis, Weißbrot und Kartoffeln setzen und Gewürze eher meiden.
Eine medikamentöse Behandlung ist in der Regel nicht angezeigt und kann sogar kontraproduktiv sein. So stoppen beispielsweise Motilitätshemmer zwar den Durchfall, dies führt aber auch zu einer verzögerten Ausscheidung der Giftstoffe, wodurch sich die Lebensmittelvergiftung länger hinziehen kann.
Halten die Beschwerden über mehrere Tage an, ist Arztrücksprache zu halten.
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