Indikationscheck: Handekzem
Unsere Hände sind tagtäglich verschiedenen äußeren Einflüssen ausgesetzt und ständig im Einsatz. Es gilt, die Hautbarriere zu stärken, denn ist diese geschwächt, kann dies eine Ursache für ein Handekzem sein.
Etwa 10 Prozent der Menschen leiden an einem Handekzem – die Dunkelziffer ist jedoch höher. Die Betroffenen leiden zu Beginn vor allem unter Juckreiz – gefolgt von rauer, trockener Haut, Verhornungen und schmerzhaften Bläschen und Rissen. Ein Handekzem kann über Wochen oder Monate andauern oder chronifizieren und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Ansteckend ist ein Handekzem nicht.
Handekzem: Die Ursachen
Eine gestörte Hautbarriere ermöglicht es, hautreizenden Stoffen in die Haut einzudringen und Ausschläge auszulösen. Besonders hoch ist das Risiko bei Personen, die berufsbedingt mit reizenden Substanzen arbeiten. Dazu gehören unter anderen Friseur:innen und medizinisches Personal. Aber auch die häufige Handdesinfektion während der Pandemie oder falsches Händewaschen, Stress und seelische Belastungen können die Entstehung eines Handekzems begünstigen. Außerdem sind Neurodermitiker:innen häufiger betroffen, denn auch innere Faktoren spielen eine Rolle.
Ein Handekzem kann nach verschiedenen Faktoren eingeordnet werden. Zum einen nach der Ursache. Hierbei wird in ein allergisches Handekzem, atopisches Handekzem oder irritatives Handekzem unterteilt. Außerdem kann die Hauterkrankung akut, subakut oder chronisch sein. Von einem chronischen Handekzem ist die Rede, wenn die Symptome trotz Behandlung länger als drei Monate andauern.
Saubere Hände in fünf Schritten
- Hände unter fließendes Wasser halten – die Temperatur des Wassers sollte nicht zu heiß sein, besser ist lauwarm, denn die Wassertemperatur hat keinen Einfluss auf die Reduktion von Mikroorganismen.
- Hände gründlich einseifen – Fingerzwischenräume, -spitzen und Daumen nicht vergessen. Als Seife eignen sich vor allem milde, pH-neutrale Waschsubstanzen.
- Seife für mindestens 20 bis 30 Sekunden einmassieren, sind die Hände stärker verschmutzt, sollte länger gewaschen werden.
- Hände unter fließendem Wasser abspülen und die Seife restfrei entfernen. Tipp: Den Wasserhahn mit dem Ellenbogen oder einem Einweghandtuch schließen.
- Hände gründlich abtrocken, auch hier die Zwischenräume nicht vergessen. Zuhause sollte jede/r ein eigenes Handtuch haben und in öffentlichen Toiletten sollte auf ein Einweghandtuch zurückgegriffen werden.
Behandlung
Als erstes gilt es, die Auslöser herauszufinden und zu meiden. Außerdem sollte die Hautbarriere gestärkt und die Haut gepflegt werden – die Basispflege ist das A und O. Im Rahmen der Selbstmedikation stehen außerdem Hydrocortison-haltige Cremes zur Verfügung.
Verordnet werden unter anderem Alitretinoin, Betamethasonvalerat, Clobetasolpropionat, Fusidinsäure, Methylprednisolonaceponat, Mometasonfuroat, Prednicarbat und Triamconolonacetonid.
Tipps
- seifenfreie und pH-hautneutrale Reinigungsmittel verwenden
- Pflegeprodukte ohne Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe verwenden
- ausreichend trinken
- Hände regelmäßig eincremen
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