Blutdrucksenkende Arzneimittel werden teilweise miteinander kombiniert, um die Vorteile verschiedener Wirkmechanismen zu nutzen. Jedoch können auch zwischen unterschiedlichen Blutdrucksenkern Wechselwirkungen auftreten, die eine kombinierte Anwendung ausschließen – so auch bei Enalapril und Spironolacton.
Enalapril: Der ACE-Hemmer wirkt über die Blockade des Angiotensin-Converting-Enzyms, welches Angiotensin I in Angiotensin II umwandelt. Angiotensin II spielt eine blutdrucksteigernde Rolle, da es die Freisetzung von Noradrenalin erleichtert, den Sympathikustonus erhöht und Catecholamine aus dem Nebennierenmark freisetzt. Durch den Einsatz von Enalapril werden diese Effekte verhindert, weshalb es zu einer Blutdrucksenkung kommt. Zu den typischen Nebenwirkungen zählen unter anderem trockener Reizhusten, Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit.
Spironolacton: Der Wirkstoff gehört zu den Aldosteronrezeptorantagonisten, die auch als „kaliumsparende Diuretika“ bezeichnet werden. Zur Wirkung kommt Spironolacton durch den ausgelösten kompetitiven Antagonismus am intrazellulären Aldosteronrezeptor im spätdistalen Tubulus und im Sammelrohr. Dadurch kommt es zu einer Verringerung der Bildung von aldosteroninduzierten Proteinen, wodurch die Natriumrückresorption und die Kaliumsekretion unterbunden werden. Infolgedessen erhöht sich die Ausscheidung von Natrium, während sich gleichzeitig die Ausscheidung von Kalium verringert. Zur Anwendung kommt Spironolacton unter anderem bei Hypertonie und Ödemen. Als Nebenwirkungen können Hyperkaliämie, Hyperurikämie, Impotenz, Stimmveränderungen und die Vergrößerung der Brustdrüsen bei Männern auftreten.
Gemeinsame Einnahme von Enalapril und Spironolacton nicht empfohlen
Bei der gemeinsamen Einnahme kann es aufgrund der Wirkmechanismen von Enalapril und Spironolacton, zu einer Hyperkaliämie kommen. Enalapril hemmt das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS), wodurch Kalium nur noch vermindert über die Niere ausgeschieden wird. Zugleich reduziert Spironolacton die Ausscheidung von Kalium, weshalb eine erhöhte Kaliumkonzentration im Blut vorliegt. Das Risiko eine Hyperkaliämie zu erleiden steigt zudem bei Patient:innen, die an Diabetes erkrankt sind oder eine Nierenfunktionsstörung haben.
Mögliche Symptome einer Hyperkaliämie können Übelkeit, Durchfall, Muskelzuckungen, Muskelschwäche und ein Kribbeln in den Extremitäten sein. Durch den Einfluss des Kaliums auf die Repolarisation des Herzens kommt es im weiteren Verlauf zu tachykarden und bradykarden Herzrhythmusstörungen, die sich auch in ungewöhnlich schnellen, unregelmäßigen Herzschlägen zeigen können. Bei Verdacht auf eine Hyperkaliämie ist sofort ärztliche Hilfe hinzuzuziehen.
Herzwirksame Glykoside werden durch einen zu hohen Kaliumspiegel negativ beeinflusst
Bei Digitoxin und Digoxin handelt es sich um herzwirksame Glykoside, die aus den Blättern des Fingerhuts gewonnen werden. Zur Anwendung kommen sie bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz zur Stärkung des Herzmuskels oder bei starken Herzrhythmusstörungen, um den Herzschlag zu normalisieren. Allerdings wird die Wirkung von Digitoxin und Digoxin durch einen zu hohen Kaliumspiegel abgeschwächt. Somit ist die Kombination von Enalapril, Spironolacton und Herzglykosiden ebenfalls kontraindiziert.
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