Bei der Kombination von Wirkstoffen kann es zu Wechselwirkungen kommen, die für die Patient:innen auch unangenehme Folgen haben können. So ist es auch bei der gemeinsamen Einnahme von Doxazosin und Metoprolol.
Doxazosin: Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der selektiven Alpha-1-Adrenorezeptor-Antagonisten, die ihre Wirkung über die Blockade der Alpha-1-Adrenorezeptoren auf der Oberfläche der glatten Muskelzellen erreichen. Dabei kommen diese Rezeptoren vorrangig in der Prostata und in den Blutgefäßen vor. Die Folge der Blockade ist die Verhinderung der Kontraktion der glatten Muskulatur, da die Bindung von Noradrenalin ausbleibt. Somit stellt sich eine Entspannung der glatten Muskulatur in den Blutgefäßen ein, die letztlich den peripheren Gefäßwiderstand und den Blutdruck senkt. Außerdem wirkt Doxazosin auch entpannend auf die glatte Muskulatur der Prostata und des Blasenhalses, weshalb es auch zur Therapie der benignen Prostatahyperplasie (BPH) eingesetzt wird. Eine einschleichende Dosierung des Wirkstoffs ist angeraten, da andernfalls bei Behandlungsbeginn ein plötzlicher, starker Blutdruckabfall eintreten kann. Die Nebenwirkungen von Doxazosin sind unter anderem Schwindel, Magen-Darm-Probleme und zu niedriger Blutdruck.
Metoprolol: Der Betablocker blockiert den Beta-1-Adrenorezeptor am Herzen und verhindert so eine Bindung von Adrenalin. Es kommt zu einer Entlastung des Herzens, da die Erregungsleitung, die Kontraktionskraft und die Schlagfrequenz verringert werden. Zur Anwendung kommt Metoprolol unter anderem bei der Koronaren Herzkrankheit (KHK), der arteriellen Hypertonie, bei tachykarden Herzrhythmusstörungen und zur Reinfarktprophylaxe. Als Nebenwirkungen können Bradykardie, Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Probleme auftreten.
Keine Kombination von Doxazosin und Metoprolol
Eine gemeinsame Einnahme beider Wirkstoffe ist kontraindiziert, da die blutdrucksenkende Wirkung sich gefährlich verstärken kann. In diesem Zusammenhang kann auch das Orthostase-Syndrom auftreten, das sich durch einen plötzlichen, schweren Blutdruckabfall auszeichnet. Dieser kann nach der ersten Einnahme der Medikation eintreten, wenn Patient:innen sich vom Liegen zum Stehen aufrichten. Auch eine Ohnmacht kann sich in diesem Zusammenhang einstellen.
Diese Kontraindikation besteht auch dann, wenn Doxazosin nicht zur Blutdrucksenkung, sondern zur Therapie der BPH angewendet wird. Die blutdrucksenkende Wirkung wird dennoch erreicht, auch wenn die Tagesmaximaldosis zur Behandlung der BPH geringer ist.
Achtung: Wirkstoffe nicht in der Stillzeit geeignet
Da die Wirkstoffe in die Muttermilch übergehen, ist die Einnahme während der Stillzeit kontraindiziert. Wenn die Einnahme von Doxazosin unumgänglich ist, muss abgestillt werden. Bei Metoprolol kann die Wirkstoffmenge, die der Säugling mit der Muttermilch aufnimmt, verringert werden, wenn zwischen dem Stillen und der Einnahme der Tabletten ein Zeitraum von drei bis vier Stunden liegen.
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