Zugegeben, die Liste an sexuell übertragbaren Krankheiten ist nicht gerade kurz. Doch ob Chlamydien oder Gonorrhoe – das wichtigste Gebot lautet vorbeugen. Kommt es trotzdem zu einer Infektion, ist eine schnelle Behandlung gefragt. Das gilt vor allem bei Donovanosis. Denn dabei kommen „fleischfressende“ Bakterien ins Spiel.
Hand aufs Herz: Hast du schon einmal etwas von Donovanosis gehört? Wohl kaum, oder? Kein Wunder, denn die Erkrankung kommt vor allem in Indien, Asien, Südamerika und Afrika vor. Die schlechte Nachricht: Offenbar breitet sich die Infektionskrankheit aktuell auch in Großbritannien stark aus und könnte somit auch nach Europa kommen. Dabei handelt es sich um eine Geschlechtskrankheit, genauer um eine „genitale ulzerative Erkrankung“, wie die US-Gesundheitsexpert:innen des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) schreiben. Auslöser ist demnach das intrazelluläre gramnegative Bakterium Klebsiella granulomatis. Dieses nistet sich ein und verursacht dabei starke Entzündungen mitsamt Läsionen an den Genitalien. Die Übertragung erfolgt in der Regel beim Geschlechtsverkehr, betroffen sind sowohl Frauen als auch Männer, wobei letztere häufiger an Donovanosis leiden, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert.
Was ist zu beachten?
Zunächst verläuft die Erkrankung schmerzfrei, sodass sie oft unentdeckt bleibt. Es treten jedoch meist Papeln oder kleine Knoten auf, in der Regel an den Genitalien. Die Inkubationszeit bis zum Auftreten erster Symptome liegt dabei zwischen einer und 16 Wochen. Das Problem: Unbehandelt breitet sich das Bakterium aus und es bilden sich schmerzhafte, blutende Läsionen. Denn das befallene Gewebe wird nach und nach zerstört, weshalb Klebsiella granulomatis auch den Ruf als „Fleischfresser“ hat. Hinzu kommt die Gefahr der Ausbreitung auf andere Organe oder sogar Knochen. Umso wichtiger ist eine möglichst frühe Diagnose, die mittels Abstrich oder einer Zellkultur erfolgt. Sobald Betroffene Symptome wie Papeln oder Knötchen an den Genitalien feststellen, sollten sie eine/n Ärzt:in aufsuchen.
Wie wird behandelt?
Ähnlich wie bei anderen Geschlechtskrankheiten sind bei Donovanosis meist Antibiotika Mittel der Wahl. Zum Einsatz kommen laut RKI Doxycyclin, Azithromycin, Ciprofloxacin und Erythromycin. Die Behandlungsdauer beträgt rund 21 Tage. Eine frühzeitige Gabe verhindert dabei eine Ausbreitung auf andere Körperregionen und sorgt für ein vollständiges Abklingen der Infektion. Haben sich erst einmal Läsionen gebildet, braucht es Zeit, bis die Behandlung anschlägt und diese abheilen, oftmals bleiben jedoch Narben zurück. Für Erkrankte gilt außerdem „eine sexuelle Abstinenz bis zum Abschluss der Behandlung und völligen Abheilen der Läsionen“, stellt das RKI klar.
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