Eitrige Entzündungen sind schmerzhaft und unangenehm. Zwar sind diese in der Regel lokal begrenzt, können aber überall am Körper auftreten. Unterschieden wird unter anderem in Abszess, Furunkel und Karbunkel. Den Eiter haben alle gemeinsam, aber es gibt dennoch Unterschiede.
Eitrige Entzündungen werden von Bakterien – allen voran Staphylococcus aureus als Übeltäter – verursacht. Die pathogenen Keime können durch kleinste Verletzungen in die Haut eindringen und eine Entzündung, die von Schwellung, Rötung und Wärme gekennzeichnet ist, auslösen.
Eiter ist die natürliche Reaktion des Körpers auf Bakterien und ein Zeichen, dass das Immunsystem sich mit den pathogenen Keimen auseinandergesetzt hat. Genau wurden Leukozyten für die Abwehr der Eindringlinge freigesetzt. Als Abbauprodukt von untergegangenem Gewebe, Leukozyten, Enzymen und Bakterien sowie Granulozyten entsteht Eiter. Weil Eiter – auch Pus genannt – vom gesunden Gewebe isoliert wird, können sich die Bakterien nicht weiter ausbreiten.
Gelb, grün oder braun: Eiter kann verschiedene Farben haben. Ist Staphylococcus aureus der Auslöser, ist der Eiter eher gelblich; was bei Abszessen und Furunkeln oft der Fall ist. Grün deutet auf Pseusomonas hin und braun auf eine Vermischung mit Blut.
Abszess, Furunkel, Karbunkel
Staphylococcus aureus ist kein Fremder auf unserer Haut, denn das Bakterium gehört zur natürlichen Hautflora. Dringt das Bakterium durch eine Verletzung in die Haut ein, kommt es zu einer Entzündung. Granulozyten und bakterielle Enzyme sorgen für eine Zerstörung des Gewebes. Es bildet sich ein Hohlraum, der sich abkapselt und mit Eiter füllt. Ein Abzess entsteht. Dieser kann unterschiedlich groß sein. Die Eiterbeule kann mit Druck, Schmerzen, Rötung und Schwellung einhergehen.
Von einem Furunkel ist bei einer tiefen Haarbalgentzündung die Rede, bei der das umliegende Gewebe mitbetroffen ist. Ein Furunkel kann etwa kirschkern- bis walnussgroß werden und auch abheilen, ohne sich zu entleeren – der Eiter wird vom Körper abgebaut.
Sind mehrere benachbarte Haarfollikel entzündet und von Bakterien befallen, ist von einem Karbunkel die Rede, wenn sich ein großer eitriger Knoten bildet.
Das hilft gegen eitrige Entzündungen
Die oberste Devise lautet: Finger weg – nicht kratzen, pulen oder quetschen. Der Abszess sollte nicht selbst geöffnet werden. Hilfe kommt beispielsweise in Form von Zugsalben. Diese können unter anderem Ammoniumbituminosulfonat oder einen Pflanzen-Komplex aus Lärchenterpentin, gereinigtem Terpentinöl und ätherischen Ölen enthalten.
Zugsalben beschleunigen die Reifung der eitrigen Entzündungen und ziehen die Entzündung an die Hautoberfläche. Denn die entzündete Hautstelle wird besser durchblutet und aufgeweicht. Der Abszess reift schneller, öffnet sich und der Eiter kann austreten. In der Folge verringern sich Druck- und Spannungsgefühl.
So geht`s: Betroffene tragen die Zugsalbe auf die betroffenen Hautstellen auf und das Areal wird mit einem Pflaster oder einem Verband abgedeckt. Der Verband sollte täglich oder jeden zweiten Tag gewechselt werden. Tritt nach drei bis fünf Tagen keine Besserung ein, sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden – ebenso bei Abszessen und Co. in Gesicht, Intimbereich und After.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Antibiotika für Kinder: Besser nicht zu früh?
Dass Antibiotika mit Bedacht verordnet werden sollten – Stichwort Resistenzen –, ist bekannt. Das gilt besonders, wenn diese bei Kindern …
Erhöht Milch das Risiko für Herzkrankheiten?
Milch- und Milchprodukte haben bei vielen Menschen einen festen Platz auf dem Ernährungsplan. Doch zu viel davon kann gefährlich werden, …
SVA tagt: OTC-Switch für Sildenafil und Co.?
Am 21. Januar 2025 tagt der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht (SVA) zum ersten Mal im neuen Jahr. Auf der Agenda steht …