Seit mehr als drei Monaten gehört das Ausstellen von Impfnachweise zu DEN Themen in der Apotheke. Damit lässt sich der Impfstatus einfach per Smartphone nachweisen, was wiederum für Erleichterungen bei Reisen und Co. sorgt. Doch nun folgt eine Rolle rückwärts: Geimpfte können sich die digitalisierten Impfzertifikate wieder ausdrucken lassen.
Impf- und Genesenenzertifikate und nun auch noch Booster-Nachweise: Seit Mitte Juni haben die Kolleg:innen in den Apotheken mit dem nachträglichen Ausstellen von Impfnachweisen alle Hände voll zu tun. Der Grundgedanke dahinter: ein einheitlicher Beleg über den Impfstatus, der jederzeit bequem per Handy vorgezeigt werden kann und überall anerkannt wird.
Zur Erinnerung: Um einen digitalen Impfnachweis zu erhalten, legen Impflinge in der Apotheke einen Identitätsnachweis sowie eine korrekte Impfdokumentation vor und lassen sich anschließend ihr Impfzertifikat zunächst ausdrucken. Das Papierformat enthält einen QR-Code, der über die Corona-Warn-App oder die CovPass-App eingescannt wird, um den Nachweis digital zu haben. Der in der App generierte QR-Code kann wiederum beim Einlass zu Veranstaltungen, Restaurants oder am Flughaben gescannt werden.
QR-Code wieder ausdrucken: Digitalisierung rückwärts
Doch nun verfügt die Corona-Warn-App über eine neue Funktion:
Dort können Geimpfte nun ein PDF-Dokument erstellen und sich ihre digitalen Impfzertifikate wiederum ausdrucken lassen oder das Dokument per E-Mail teilen. Das heißt, der zuvor eingescannte Papier-Nachweis wird von der digitalen wieder in eine analoge Version umgewandelt. Klingt verrückt, oder? Und so geht´s:
- In der App unter dem Punkt „Zertifikate“ direkt auf den QR-Code des hinterlegten Impfzertifikats klicken, sodass die weiteren Informationen sichtbar werden.
- Nun unten auf die „Impfzertifikat-Kachel“ (blaues Quadrat mit einem Häckchen) klicken und anschließend unter dem Button „Gültigkeit prüfen“ den Punkt „Mehr“ wählen.
- Anschließend kann die Druckversion ausgewählt werden, die dann mit einem Klick auf „Weiter“ erzeugt wird und gedruckt oder geteilt werden kann.
Doch wozu das Ganze überhaupt? Mit der Papierform sind Impflinge unabhängig vom Akkustand des Handys und haben so den Nachweis dabei, auch wenn das Smartphone einmal zu Hause bleiben soll, ohne dass gleich das gelbe Impfbuch mitgeführt werden muss. Hinzu kommt, dass das ursprüngliche Dokument nach dem Einscannen womöglich entsorgt wurde. Stellt sich nur noch die Frage nach der Sicherheit der neuen Funktion. Schließlich kann das Zertifikat dadurch beliebig oft vervielfältigt und theoretsich auch an Dritte weitergegeben werden. Es braucht also eine strenge Kontrolle der vorgelegten Nachweise inklusive Identitätsnachweis, wie sie aktuell auch der Apothekerverband Westfalen-Lippe fordert.
Das neue Update der App hält noch eine Änderung bereit: Nutzer:innen können nun automatisch per Mitteilung über den Zeitpunkt einer Auffrischimpfung informiert werden. Hierfür gibt es zwar aktuell noch keine allgemeine Empfehlung der Ständigen Impfkommission. Allerdings sollen nach einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz unter anderem Personen mit einer verringerten Immunantwort, Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen, Höchstbetagte, Pflegekräfte, medizinisches Personal sowie Menschen mit einem Impfschutz mit einem Vektorvirenimpfstoff sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie ein Angebot für eine Booster-Impfung erhalten.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Baclofen: Beeinträchtigung der Gehirnfunktion
Für einige Baclofen-haltige Arzneimittel gibt es neue Warnhinweise. Die Fach- und Gebrauchsinformationen müssen entsprechend angepasst werden. Genau droht unter der …
Nicht wirksam: Keine Erkältungskombis mit Phenylephrin?
Leiden Kund:innen unter Erkältungsbeschwerden wie verstopfter Nase und Co., kommen unter anderem Erkältungskombis zum Einsatz. Dabei wird häufig auf Phenylephrin …
Versorgungsmangel: Diamorphin knapp
Für Diamorphin-haltige Arzneimittel zur Herstellung einer Injektionslösung, die unter anderem im Rahmen der Substitutionstherapie zum Einsatz kommen, besteht ein Versorgungsmangel. …