Zwei Wochen nach der zweiten Impfdosis – bei Covid-19 Vaccine Janssen nach der ersten Dosis – gelten Menschen als vollständig geimpft. Neben Erleichterungen bei der Test- und Quarantänepflicht bedeutet das vor allem eines: einen wirksamen Schutz vor einer Corona-Infektion oder zumindest einem schweren Krankheitsverlauf. Doch das gilt offenbar nicht für alle Geimpften. Denn einige leiden unter Impfdurchbrüchen. Was hat es damit auf sich und wie groß ist das Risiko?
Rund 40 Millionen Menschen sind hierzulande bereits vollständig gegen Corona geimpft. Einige erkranken jedoch trotz Immunisierung an Covid-19. Seit dem 1. Februar hat das Robert Koch-Institut (RKI) hierzulande mehr als 5.000 sogenannte Impfdurchbrüche registriert. Die gute Nachricht: Verglichen mit der Zahl aller Geimpften ist dies nur ein kleiner Teil. Das RKI schätzt die Impfeffektivität weiterhin als hoch ein (rund 88 Prozent).
Was sind Impfdurchbrüche und wie kommt es dazu?
So viel vorweg: Auch wenn alle in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffe laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einen guten Schutz vor einer Erkrankung bieten, kann eine Infektion nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Auch das RKI informiert: „Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person trotz vollständiger Impfung PCR-positiv wird, ist bereits niedrig, aber nicht Null.“ So bilden einige Geimpfte beispielsweise nicht genügend Antikörper, um SARS-CoV-2 abzuwehren. Es kommt zu einer Corona-Infektion, teils auch mit Symptomen – den sogenannten Impfdurchbrüchen.
„Ein wahrscheinlicher Impfdurchbruch ist definiert als SARS-CoV-2-Infektion (mit klinischer Symptomatik), die bei einer vollständig geimpften Person mittels PCR oder Erregerisolierung diagnostiziert wurde“, heißt es vom RKI. Die gute Nachricht lautet jedoch: Nur ein kleiner Teil der betroffenen Patient:innen muss im Krankenhaus behandelt werden.
Am häufigsten zeigen sich Impfdurchbrüche laut RKI derzeit bei älteren Menschen über 60 Jahren. Mehr noch: Daten einer kleinen Studie mit 152 Patient:innen aus Israel verdeutlichen, dass vor allem Personen mit Vorerkrankungen wie einem geschwächten Immunsystem, Diabetes, Bluthochdruck oder ähnlichem trotz Impfung von einer schweren Erkrankung betroffen sind.
Um Ältere und Vorerkrankte noch besser vor einer Corona-Infektion zu schützen, könnte Expert:innen zufolge für sie als erste eine Auffrischungsimpfung infrage kommen. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) tritt dabei jedoch auf die Bremse. Es würden bisher noch nicht genügend Daten zur Dauer des Impfschutzes vorliegen, hieß es Anfang Juli.
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