Mit der kalten Jahreszeit steigt auch die Zahl der Atemwegserkrankungen. Doch Lieferengpässe bei hunderten Arzneimitteln bringen die Patientenversorgung weiterhin in Gefahr, wie die Apotheken zuletzt Alarm schlugen. Erkältungsmittel stehen laut dem Saarländischen Apothekerverein (SAV) aktuell ausreichend zur Verfügung. Damit dies auch so bleibt, appelliert der SAV, Erkältungsmittel nicht zu horten.
Seit knapp zwei Wochen hat der Herbst offiziell begonnen. Doch die Zahl der Atemwegserkrankungen ist hierzulande schon seit einigen Wochen hoch. So lag die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen (ARE-Inzidenz) zuletzt bei rund 8.600 ARE pro 100.000 Einwohner:innen, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert. Das entspricht einer Gesamtzahl von etwa 7,3 Millionen akuten Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung in Deutschland. „Auch wenn ein starker Anstieg der ARE-Inzidenz in dieser Jahreszeit üblich ist, vollzog er sich in diesem Jahr besonders rasch und erreichte vorläufig ein vergleichsweise hohes Niveau“, so die Expert:innen.
SAV: Erkältungsmittel nicht horten
Um die Symptome zu lindern, suchen Patient:innen meist Hilfe in der Apotheke. Stichwort Erkältungsmittel. Anders als bei Blutdruck-, Diabetes- und Schmerzmitteln gibt der SAV in der Sendung „aktueller Bericht“ des Saarländischen Rundfunks dabei in puncto Lieferengpässe vor allem bei OTC-Präparaten – Entwarnung. Denn diese wurden bereits im Frühjahr rechtzeitig bestellt und entsprechend ausgeliefert, sodass sie derzeit ausreichend zur Verfügung stehen würden.
Dennoch appelliert SAV-Vorstandsvorsitzende Susanne Koch, die Präparate nur bei Bedarf zu kaufen und warnt davor, Erkältungsmittel zu horten. „Es macht natürlich Sinn, wenn man für alle Fälle zu Hause gewappnet ist und auch gegen Fieber und Co. etwas zu Hause hat, aber jetzt zu horten, ist nicht nötig.“
Koch sieht den Hauptgrund für Lieferengpässe bei unzähligen anderen Arzneimitteln in der Abhängigkeit vom Ausland. Sie nimmt einmal mehr die Politik in die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass eine ordnungsgemäße Versorgung über die Apotheken erfolgen kann.
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