„Das ist alles?“ Hand auf´s Herz: Wie oft ging dir diese Frage bei einem Blick auf deinen letzten Rentenbescheid schon durch den Kopf? Denn unabhängig davon, wie weit das Rentenalter noch entfernt sein mag, ist schon jetzt klar: Zum Leben reicht die Rente für viele nicht aus. Mehr als acht von zehn Beschäftigten wollen daher höhere Renten – zur Not auch auf Kosten steigender Beiträge.
Die gesetzliche Rente soll vor Altersarmut schützen, darin sind sich fast alle Beschäftigten hierzulande einig. Doch Wunsch und Wirklichkeit gehen oftmals auseinander. Vor allem Frauen sind von Altersarmut bedroht. So müssten sich Stand jetzt knapp vier von zehn berufstätigen Frauen hierzulande später mit einer Rente von weniger als 1.000 Euro im Monat abfinden – trotz 40 Jahren Vollzeitarbeit. Das gilt auch für viele PTA.
Kein Wunder, dass der Wunsch nach höheren Renten groß ist. Immerhin sollte der eigene Lebensstandard durch die Rente abgesichert sein, sagen 96 Prozent der mehr als 3.000 Befragten in einer Umfrage im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der Arbeitnehmerkammer Bremen und der Arbeitskammer des Saarlands bei Kantar Public.
Höhere Renten, aber kein höheres Rentenalter
Doch geht es nach dem Großteil der befragten Beschäftigten, ist das derzeitige Rentenniveau zu gering. Nicht nur, um in puncto Lebensstandard keine Abstriche machen zu müssen, sondern vor allem, um vor Altersarmut geschützt zu sein, müssen höhere Renten her, die am besten mit den Löhnen steigen.
Aber das kommt nicht von ungefähr. Die Mehrheit würde für höhere Renten folglich auch höhere Beitragszahlungen in Kauf nehmen – zumindest lieber als das Rentenalter noch weiter heraufzusetzen und später in Rente zu gehen. Denn schon jetzt liegt das Eintrittsalter für die Rente bei 67 Jahren. Nur rund 5 Prozent können sich vorstellen, darüber hinaus zu arbeiten – wenn die eigene Gesundheit mitspielt und die Arbeitsplatzbedingungen es zulassen.
Laut DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel sind gute Tariflöhne und eine hohe Zahl an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die Grundlage für gute Renten. „Wer das Problem niedriger Löhne nicht angeht und Arbeitgeber nicht an der Flucht aus Tarifverträgen hindert, gefährdet die Sicherheit für viele im Alter“, betont Piel in einer Pressemitteilung.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
IKKen: Mehrwertsteuer für Arzneimittel auf 7 Prozent senken
Das Gesundheitssystem steht vor einem Umbruch. „Ein ‚Weiter so‘ darf es nicht mehr geben“, schreiben die Innungskrankenkassen (IKKen) in ihrem …
Lieferengpässe betreffen drei Millionen Versicherte
Mehr als 400 Präparate finden sich derzeit auf der Liste der beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldeten Lieferengpässe. …
Bereitschaft in Pausenzeit: Kein Anspruch auf Vergütung?
Angestellte sind zwar gemäß Arbeitszeitgesetz (ArbZG) zu regelmäßigen Pausen verpflichtet, zur Arbeitszeit zählen diese jedoch nicht und werden daher auch …