Sildenafil (unter anderem Viagra, Pfizer) gehört zu den Mitteln der Wahl zur Behandlung von erektiler Dysfunktion (ED). Anstelle der bewährten Tabletten steht nun das erste Sildenafil-Mundspray zur Verfügung.
Schätzungsweise rund fünf Millionen Männer leiden hierzulande an erektiler Dysfunktion. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher ausfallen, denn die Scham ist bei den Patienten oft groß. Betroffen sind längst nicht nur ältere Männer 60+, sondern zunehmend auch jüngere. Unterstützung kommt unter anderem in Form von Arzneimitteln mit dem Wirkstoff Sildenafil oder anderen PDE-5-Hemmern. Bisher standen diese nur in Tablettenform zur Verfügung. Seit Anfang des Monats ist mit Hezkue (Aspargo Labs) ein Sildenafil-Präparat als Mundspray verfügbar.
Sprühen statt schlucken: Sildenafil als Mundspray
Auch wenn der seit Jahren diskutierte OTC-Switch für Sildenafil bisher vom zuständigen Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht stets abgelehnt wurde, gehören entsprechende Arzneimittel zu den Mitteln der Wahl bei der Behandlung der ED. Nun steht eine neue Darreichungsform mit dem Wirkstoff zur Verfügung: Sildenafil als Mundspray.
Dabei handelt es sich um eine Suspension, die mithilfe eines Pumpspenders verabreicht wird. Zugelassen ist das Arzneimittel für erwachsene Männer, die unter ED leiden. Pro Sprühstoß sind 12,5 mg Sildenafil enthalten. Vor dem Geschlechtsverkehr – etwa eine Stunde zuvor – sollen maximal einmal täglich vier Pumpstöße (entspricht 50 mg Wirkstoff) verabreicht werden. Je nach Bedarf und Verträglichkeit kann die Dosierung verdoppelt oder halbiert werden. Vor jeder Anwendung ist das Spray zu schütteln und die Pumpe zu entlüften.
Wirkstoffcheck
Sildenafil gehört zu den PDE-5-Inhibitoren und kommt bei erektiler Dysfunktion bei erwachsenen Männern zum Einsatz. Der Wirkstoff hemmt selektiv und reversibel PDE-5, wodurch der Abbau von zyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP) verhindert wird. Kommt es zur sexuellen Stimulation, wird lokal Stickstoffoxid ausgeschüttet. Durch die PDE-5-Hemmung steigt der Spiegel an cGMP im Corpus Cavernosum. Die glatte Muskulatur entspannt sich. Durch den Bluteinstrom kommt es schließlich zur Erektion.
Übrigens: In der Wirkstärke zu 20 mg kommt Sildenafil außerdem bei pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) der WHO-Funktionsklasse II und III zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei Erwachsenen zur Anwendung.
Spray ermöglicht schnellere Absorption
Wirksamkeit, Bioverfügbarkeit und Verträglichkeit wurden laut dem Hersteller in einer Phase-I-Studie mit Sildenafil in Tablettenform verglichen. Dabei zeigten sich – bedingt durch die Darreichungsform – eine schnellere Absorption und Bioverfügbarkeit beim Spray. Außerdem sollen dadurch eine genauere Dosierung und eine flexiblere Anwendung ermöglicht werden. Das Unternehmen will nun weitere Arzneimittel, die bisher lediglich als Tabletten zur Verfügung stehen, als Spray zugänglich machen.
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