Herzinfarkt – sofortiges Handeln rettet Leben
Die Apotheke ist für viele Patient:innen mit gesundheitlichen Beschwerden die erste Anlaufstelle, auch wenn eigentlich dringend ärztliche Hilfe notwendig wäre. Gerade wenn der Verdacht auf einen Herzinfarkt im Raum steht, ist Eile geboten. Wie du einen Herzinfarkt erkennst und was im Ernstfall zu tun ist, erfährst du von uns.
Ursächlich für einen Herzinfarkt ist häufig die koronare Herzkrankheit (KHK), die zu einer Verengung der Herzkranzgefäße durch Gefäßverkalkung führt. Wenn der Blutfluss durch einen kompletten Verschluss der Herzkranzgefäße unterbrochen wird, kann das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.
Zu den häufig im Rahmen eines Herzinfarkts auftretenden Symptomen zählen:
- starkes brennendes Gefühl, Druck und Enge im Brustkorb,
- starke Schmerzen in der Brust, die in andere Körperregionen (Rücken, Bauch, Hals, Kiefer, Schultern oder Arme) ausstrahlen können,
- kalte, blasse Haut und Schweißausbrüche,
- Angst/Panik bei der betroffenen Person
Symptome bei Frauen oft nicht so charakteristisch wie bei Männern
Männer haben statistisch gesehen ein doppelt so hohes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden wie Frauen. Eine Studie aus Portugal zeigt jedoch auf, dass dennoch deutlich mehr Frauen an den Folgen eines Herzinfarkts sterben, als dies bei männlichen Betroffenen der Fall ist. Ein Grund hierfür können die abweichenden Symptome sein, die durch einen Herzinfarkt bei Frauen auftreten können und nicht sofort als solche erkannt werden. Daraus kann eine zu späte Behandlung der Patientin resultieren, die im schlimmsten Fall den Tod nicht mehr verhindern kann.
Diese Symptome können bei Frauen neben den oben genannten auftreten:
- Schmerzen im Oberbauch,
- Übelkeit und Erbrechen,
- depressive Verstimmungen und eine starke, unerklärliche Müdigkeit,
- ziehende Schmerzen in Rücken und Armen,
- Atemnot
Häufig glauben betroffene Frauen, dass es sich bei ihren Beschwerden um eine Magen-Darm-Erkrankung handelt und nehmen die Symptome nicht ernst. Auch das Gefühl, niemandem zur Last fallen zu wollen oder zu übertreiben, hindert am Besuch bei der Ärztin oder dem Arzt.
Erste Hilfe beim Herzinfarkt
Patient:innen, die mit den oben aufgeführten Symptomen die Apotheke betreten, benötigen möglichst schnell professionelle Hilfe. Deshalb ist der erste Schritt das Alarmieren des Rettungsdienstes, um zeitnah eine medizinische Behandlung sicherzustellen.
Während auf den Rettungsdienst gewartet wird, sollte die betroffene Person bestenfalls so gelagert werden, dass der Oberkörper erhöht ist. Beengende Kleidung wie eine Krawatte, ein Schal/Halstuch oder ein eng anliegender Kragen sollten entfernt werden, um die Atmung zu erleichtern. Bemühe dich um möglichst viel Ruhe, um die betroffene Person nicht noch mehr aufzuregen. Der/die Patient:in wird zu keiner Zeit allein gelassen, da das Risiko besteht, dass durch einen Herz-Kreislauf-Stillstand eine Reanimation nötig wird. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, wird die Herzdruckmassage so lange durchgeführt, bis der Rettungsdienst eintrifft und den/die Patient:in übernimmt.
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