Die Vorfreude auf das neue kleine Familienmitglied ist groß, jedoch müssen vorher viele Vorbereitungen getroffen werden. Neben offensichtlichen Dingen wie dem Babybett, einem Wickeltisch und Windeln ist auch die Hausapotheke für Säuglinge auszustatten. So begeben sich die werdenden Eltern in die kompetente Beratung ihrer Apotheke.
Gerade in den ersten Lebensmonaten kann eine gut ausgestattete Hausapotheke als schnelle Hilfe bei Magen-Darm-Problemen, leichten Infekten, Zahnungsschmerzen oder Hautirritationen den Alltag der frisch gebackenen Eltern erleichtern.
Arzneimittel, die für Erwachsene geeignet sind, sind für Säuglinge aufgrund der Stärke und häufig auch der Applikationsform gänzlich ungeeignet.
Wenn der Bauch zwickt und die Verdauung verrückt spielt
In der Hausapotheke für Säuglinge sollten sich verschiedene Arzneimittel für Beschwerden des Magen-Darm-Traktes wiederfinden. Vor allem in den ersten Lebensmonaten, in denen sich die Darmflora des Kindes erst noch aufbaut, kann es häufig zu Beschwerden mit Blähungen und Bauchkrämpfen kommen. Zur Stabilisierung der Darmflora hat sich das Probiotikum Lactobacillus reuteri oder auch E. coli Nissle 1917 bewährt. Kümmelölzäpfchen und Kümmelöl tragen zur Entspannung bei, wobei das Öl massierend im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum aufgetragen wird. Auch Arzneimittel mit den Wirkstoffen Simeticon oder Dimeticon, die einen entschäumenden Effekt haben, dürfen nicht fehlen.
Bei Durchfall und Erbrechen ist das Ausgleichen des Elektrolytverlusts zwingend notwendig, weshalb auch dafür geeignete Präparate zur Verfügung stehen sollten. In den ersten acht Lebenswochen des Kindes ist der Arztbesuch in diesen Fällen notwendig. Gleiches gilt für das Auftreten von einer Verstopfung, da hier ein Darmverschluss ausgeschlossen werden muss.
Säuglinge benötigen auch Mittel zur Behandlung von Infekten in der Hausapotheke
Ein Fieberthermometer mit flexibler Spitze, Zäpfchen mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Paracetamol, abschwellende Nasentropfen, Tropfen mit isotonischer Kochsalzlösung und entzündungshemmende Augentropfen (Euphrasia) gehören zur Grundausstattung des heimischen Arzneimittelschranks. Die schmerz- und fiebersenkenden Zäpfchen sind dabei immer nach dem Körpergewicht des Kindes zu dosieren. Einreibungen mit Campher und Menthol sind hingegen für Neugeborene und Kleinkinder bis zum zweiten Lebensjahr tabu, da sie zu Verkrampfungen des Kehlkopfes und damit zum Atemstillstand führen können.
Um Zahnungsschmerzen zu lindern, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. So gibt es homöopathische Zäpfchen, Tropfen, Salben und Globuli. Auch Varianten mit einem leichtem Lokalanästhetikum (Lidocain) sind erhältlich. Es bietet sich an, eine Auswahl an Arzneimitteln vorrätig zu halten, um, je nach Stärke der Beschwerden, reagieren zu können.
Auch Hautirritationen kommen vor allem im Windelbereich oft vor, weshalb sowohl eine zinkhaltige Salbe als auch eine Nystatin-haltige Variante für die Behandlung eines Pilzes vorgehalten werden sollte. Ebenso ist die Anwendung von Heilwolle bei Reizungen ohne offene Wunden im Windelbereich empfohlen.
Für den Notfall
Gerade um kleine Verletzungen selbst zu behandeln zu können ist ein Vorrat an Pflastern und Verbandsmaterial sinnvoll. Zudem sollte auch Desinfektionsspray und eine Pinzette in der Hausapotheke für Säuglinge zu finden sein.
Bei bekannten chronischen Erkrankungen des Kindes, die die Anwendung von Dauer- oder Notfallmedikamenten bedingen, müssen diese Arzneimittel, auch wenn sie verschreibungspflichtig sind, immer vorrätig sein.
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