Etwa viermal pro Tag niest jeder Mensch normalerweise – bei Erkältungen und/oder Allergien meist deutlich öfter. Während dies bei manchen Menschen praktisch geräuschlos verläuft, lassen andere dem Nieser freien Lauf. Doch es ist Vorsicht geboten. Denn Niesen kann zur Gesundheitsgefahr werden. Sogar Hirnschäden sind möglich.
Beim Niesen handelt es sich um einen normalen Körperreflex, der dem Reinigen der Nase dient und unvermittelt ausgelöst wird – meist durch einen Reiz an den Nervenzellen der Nasenschleimhaut. Dies macht sich mitunter kurz zuvor durch ein kurzes Kribbeln bemerkbar. Gekennzeichnet ist das Niesen durch einen massiven Luftausstoß aus der Nase. Ausgelöst wird dieser im sogenannten Nieszentrum im Gehirn. Zuvor erfolgt ein tiefes Einatmen, das oftmals gar nicht wahrgenommen wird. Anschließend kommt es zum explosionsartigen Ausstoßen der Luft. Dabei können Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h erreicht werden.
Kein Wunder, dass Niesen auch zur Gesundheitsgefahr werden kann. Genau kann der Reflex an anderen Körperstellen für Schäden sorgen. So wurde Expert:innen zufolge bereits über Fälle von Hernien, Hirnschäden, Knochenbrüche und Co. berichtet.
Brüche, Hirnblutungen, Hernien: Niesen als Gesundheitsgefahr?
Neben bereits bekannten Begleiterscheinungen wie einem plötzlichen Urinabgang oder Rückenbeschwerden sind demnach weitere Gesundheitsgefahren durch das Niesen möglich. So kam es in den USA bei einem Mann, der sich kurz zuvor einer Bauchoperation unterzogen hatte, durch ein heftiges Niesen dazu, dass seine OP-Narbe aufbrach und die Eingeweide nach außen traten (Hernie). Ähnliches ist Expert:innen zufolge im Bereich des Lungengewebes möglich, wenn es zu einem heftigen Niesanfall kommt.
In anderen Fällen entstanden bei Patient:innen durch das Niesen Risse in der Hirnhaut, wodurch wiederum Blutungen entstanden, die eine sofortige Behandlung erforderlich machten. Außerdem wurde vermehrt über Sehstörungen und ein Schwächegefühl an einer Körperseite berichtet. Hinzukommt dass das Niesen zu einem deutlichen Blutdruckanstieg führen kann – mit Aortenrissen als Folge.
Und auch Knochenbrüche sind durch heftiges Niesen möglich, beispielsweise im Bereich der Gehörknöchelchen und der Augenhöhle. Letztere werden mitunter sogar als „Blow-out-Frakturen“ bezeichnet.
Achtung: Wird das Niesen unterdrückt, drohen ebenfalls Gefahren. Dazu gehören Schädigungen der Blutgefäße und des Trommelfells, weil der aufgebaute Druck nicht nach außen entweichen kann.
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