Etwa 26 Millionen Grippeimpfstoffe stehen in der aktuellen Grippesaison zur Verfügung – sechs Millionen Impfdosen hatte der Bund als nationale Reserve besorgt. Auch wenn noch längst nicht alle Dosen verimpft sind, hält der Bund an seiner Strategie fest und will für die kommende Grippesaison 2021/22 wieder Influenzaimpfstoffe als nationale Reserve bestellen.
In dieser Saison hatte die Grippe so gute wie keine Chance, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn – und zwar auch wegen der AHA-Regeln. Aktuell werden nur 20 bis 30 Grippefälle pro Woche gemeldet. Dennoch schien in keinem anderen Jahr zuvor die Grippeschutzimpfung wichtiger denn je zu sein. Damit in der Influenza-Saison 2020/2021 ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, hat das Bundesgesundheitsministerium zusätzliche Influenzaimpfstoffe beschafft. „Wir haben in diesem Herbst/Winter so viele Deutsche gegen Grippe impfen können, wie noch nie zuvor in der deutschen Geschichte“, so Spahn. 26 Millionen Impfdosen stehen zur Verfügung, von denen noch nicht alle verimpft sind. „Wer möchte, sollte sich noch impfen lassen“, appelliert der Minister.
In den Kühlschränken der Apotheken und Arztpraxen warten noch etwa eine Million Influenzaimpfdosen auf Impfwillige. Wie eine Blitzumfrage des Apothekerverbandes Nordrhein ergibt, lagern in etwa 80 Prozent der Apotheken an Rhein und Ruhr noch Grippeimpfstoffe im Wert von etwa 1,2 Millionen Euro. Der AVNR gehe davon aus, dass es bundesweit nicht anders aussehe. „So würden demnach in bundesdeutschen Apotheken noch rund 1 Million Impfdosen im Wert von über 10 Million Euro lagern, denen in wenigen Wochen der Verfall droht“, so der AVNR.
Das Bundesgesundheitsministerium hält dennoch an der Strategie fest und will auch in der Grippesaison 2021/22 eine nationale Reserve bestellen. So soll laut Minister eine zusätzliche Menge Impfstoff von fünf bis acht Millionen Dosen reserviert werden. Die Entscheidung müsse schon jetzt getroffen werden, denn die Bestellung für die Saison 2021/22 läuft bereits.
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