Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat vorgesorgt und für die Grippesaison 2021/22 eine Reserve von knapp sieben Millionen Impfdosen bestellt. So soll auch in der kommenden Saison ausreichend Grippeimpfstoff zur Verfügung stehen. Eine Ausnahme gibt es: Ein Hochdosis-Impfstoff wurde nicht für die nationale Reserve geordert. Der Grund: Eine zusätzliche Beschaffung wurde laut BMG „nicht für notwendig erachtet“.
Insgesamt 26 Millionen Grippeimpfstoffdosen sollen in der Saison 2021/22 zur Verfügung stehen. Davon stammen 19 Millionen aus der Regelversorgung und knapp sieben Millionen aus der nationalen Reserve. Und das hat das BMG bestellt:
- Influsplit Tetra (GlaxoSmithKline)
- Influvac Tetra (Mylan)
- Flucelvax Tetra (Seqirus)
- Vaxigrip Tetra (Sanofi)
Die bestellten Dosen werden in deutscher Aufmachung ausgeliefert. In der vergangenen Grippesaison wurde im Rahmen der nationalen Reserve Vaxigrip Tetra als Importware aus Frankreich beschafft. Welche Mengen pro Impfstoff geordert wurden, ist nicht bekannt. „Die jeweiligen Bestellmengen unterliegen wie andere Vertragsdetails der Vertraulichkeit“, teilt das BMG mit. Die Reserve umfasst keinen Hochdosis-Impfstoff.
Wann wird ausgeliefert?
Die nationale Reserve soll von den Unternehmen über die bestehenden Vertriebswege ausgeliefert werden. „Diese zusätzlichen Impfstoffdosen werden im Herbst regulär über den pharmazeutischen Großhandel an die Apotheken und von dort an die Arztpraxen abgegeben“, heißt es vom BMG. Laut Ministerium ist der Zeitraum von September bis Ende November 2021 für die Auslieferung vorgesehen.
Nationale Reserve: Warum wurde kein Hochdosis-Impfstoff bestellt?
„Es wurde davon ausgegangen, dass der Hochdosis-Impfstoff Efluelda aufgrund des G-BA Beschlusses im Rahmen der Regelversorgung in ausreichender Menge beschafft und zur Verfügung stehen wird“, teilt das BMG mit. „Eine zusätzliche Beschaffung über den Bund wird daher nicht für notwendig erachtet.“ Also gibt es keinen Hochdosis-Impfstoff in der Reserve vom BMG.
Efluelda ist der erste Hochdosis-Impfstoff, der hierzulande eine Zulassung hat und in der kommenden Grippesaison für ältere Personen erstattet wird. Die von aposcope befragten Apotheker:innen und PTA schließen Lieferengpässe nicht aus (44 Prozent). Um Engpässen vorzubeugen, hat das BMG die „Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen Influenza und Masern“ angepasst und den Anspruch auf inaktivierte, quadrivalente Influenza-Impfstoffe für Ältere ermöglicht. Es muss laut BMG nicht zwingend der Hochdosis-Impfstoff sein.
Gibt es ein Honorar für nicht abgegebene Grippeimpfstoffe der Saison 2020/21?
Seit einiger Zeit stehen ABDA und BMG im Austausch zu einem Honorar für nicht abgegebene Grippeimpfstoffe 2020/21. Denn zahlreiche Dosen wurden nicht verimpft und landen im Müll. Neuigkeiten, beziehungsweise eine Einigung ob, in welcher Höhe und wann Apotheken, die noch Grippeimpfstoffe an Lager haben, eine Entschädigung erhalten, gibt es nicht. „Diese Frage ist weiterhin im Klärungsprozess“, antwortet das BMG.
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