Es ist wieder soweit: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Empfehlung für die Stammzusammensetzung der tri- und tetravalenten Grippeimpfstoffe 2021/22 bekanntgegeben. Bei den B-Linien ändert sich nichts, bei A wird beim Grippeimpfstoff 2021/22 ausgetauscht.
Weil Influenza-Viren zirkulieren, muss die Stammzusammensetzung der saisonalen Grippestoffe in jedem Jahr aktualisiert und entsprechend angepasst werden. Ende Februar hat die WHO ihre Empfehlung zum Grippeimpfstoff 2021/22 für die nördliche Hemisphäre bekanntgegeben und im September folgt in der Regel die Empfehlung der Expert:innen für die Südhalbkugel. Die Hersteller haben nun sechs bis acht Monate Zeit, Grippeimpfstoffe zu produzieren und die Chargen freigeben zu lassen.
Grippeimpfstoff 2021/22:
Die WHO hat Empfehlungen für Hühnerei- und zellbasierte Grippeimpfstoffe bekanntgegeben. Und so sehen die tetravalenten Vakzine für die Nordhalbkugel – bestehend aus zwei A- und zwei B-Linien – aus:
Eibasierte Grippeimpfstoffe
- A/Victoria/2570/2019 (H1N1) pdm09-ähnliches Virus
- A/Cambodia/e0826360/2020 (H3N2)-ähnliches Virus
- B/Washington/02/2019 (B/Victoria-Linie)-ähnliches Virus
- B/Phuket/3073/2013 (B/Yamagata-Linie)-ähnliches Virus.
Bei den trivalenten Grippeimpfstoffen entfällt 2021/22 die B/Phuket-Linie.
Zellbasierte oder rekombinante Grippeimpfstoffe
- A/Wisconsin/588/2019 (H1N1) pdm09-ähnliches Virus
- A/Cambodia e0826360/2020 (H3N2)-ähnliches Virus
- B/Washington/02/2019 (B/Victoria-Linie)-ähnliches Virus
- B/Phuket /3073/2013 (B/Yamagata-Linie)-ähnliches Virus.
Bei den trivalenten Grippeimpfstoffen entfällt 2021/22 die B/Phuket-Linie.
Was ist anders im Vergleich zur Saison 2020/21? Während die B-Linien nicht ausgetauscht wurden, gab es Anpassungen bei den A-Linien. Bei eibasierten Impfstoffen wird statt A/Guangdong-Maonan in der kommenden Saison A/Victoria empfohlen und A/Hong Kong durch A/Cambodia ausgetauscht. In den zellbasierten Vakzinen wird A/Hawaii durch A/Wisconsin ersetzt und A/Hong Kong ebenfalls durch A/Cambodia.
Wie schon in der vergangenen Grippesaison unterscheidet sich auch 2021/22 die H1N1-Linie der ei- und zellbasierten Grippeimpfstoffe. Die WHO erklärt, warum: „In einigen Fällen ist dasselbe Virus nicht für beide Produktionssysteme optimal. In solchen Fällen werden verschiedene Viren mit ähnlichen Eigenschaften als Prototypen ausgewählt.“ Bei der nicht Hühnerei-basierten Produktion würden im Allgemeinen zellisolierte Impfviren empfohlen.
In der kommenden Grippesaison sollen Personen ab 60 Jahren mit einem Hochdosis-Impfstoff gegen Grippe geimpft werden. „Ein Fortschritt mit absehbaren Risiken“, findet das „Projekt: Grippeschutz“, denn derzeit ist nur ein Hochdosis-Impfstoff in der EU zugelassen. Kommt es zu einem Lieferengpass, gibt es also keine Alternative.
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