Gratis-Schnelltests: Schnellschussaktion mit Engpasspotenzial
Schon bald könnten Apotheken Gratis-Corona-Schnelltests für Kund*innen im Portfolio haben. Doch wie eine aktuelle aposcope-Umfrage zeigt, ist die Bereitschaft unter den Kolleg*innen eher gering – nur 26 Prozent der Befragten wollen Gratis-Schnelltests anbieten. Etwa jede*r Zweite sieht in der Aktion ein Zuschussgeschäft für die Apotheke und die Mehrheit hält das Vorhaben für einen Schnellschuss.
Zum 1. März sollen alle Bürger*innen ein Anrecht auf Gratis-Schnelltests haben und der soll von geschultem Personal durchgeführt werden. Die Möglichkeit soll nicht nur in den öffentlichen Testzentren, sondern auch in Arzt- und Zahnarztpraxen und Apotheken gegeben sein. In knapp zwei Wochen könnte es also soweit sein. Ein Schnellschuss, sagen acht von zehn befragten Apothekenmitarbeiter*innen – und dass obwohl 46 Prozent finden, dass es längst überfällig ist, dass Apotheken in die Teststrategie eingebunden werden und kostenlose Corona-Antigentests durchführen können. Denn die Kolleg*innen sind sich einig: Je mehr getestet wird, desto besser (75 Prozent). Schließlich ließen sich so schnell Infektions-Cluster verhindern.
Licht und Schatten liegen wie immer nah beieinander, auch wenn es um das Thema Testen geht – 80 Prozent der Befragten fürchten, dass sich die Betroffenen aufgrund eines negativen Testergebnisses in Sicherheit wiegen werden und die Infektionszahlen steigen, weil die Menschen leichtsinniger werden und nicht wahrnehmen, dass ein Test nur eine Momentaufnahme ist. Außerdem werde sich nicht jede*r positiv Getestete in Quarantäne begeben und sich an die Vorgaben halten, sagen 88 Prozent. Nicht zuletzt befürchten die Kolleg*innen Engpässe beim Testmaterial (87 Prozent).
Die Umfrage zeigt auch, dass Testen und Impfschutz in einem engen Zusammenhang stehen. Das Apothekenpersonal zählt zwar zu den priorisierten Personengruppen, steht aber in der Impfreihenfolge nicht an oberster Stelle. Wenn Apotheken im großen Stil testen sollen, müsste das Personal bei der Corona-Impfung priorisiert werden, sagen neun von zehn befragten Kolleg*innen.
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