In Zeiten von Corona und Maskenpflicht rückt das Augen-Make-up immer mehr in den Vordergrund und geschwungene, lange und volle Wimpern sind gewollter denn je. Schließlich ist der Großteil des Gesichts von der Maske bedeckt. Eine gute Mascara sollte also in keiner Schminktasche fehlen. Aber Augen auf beim Mascarakauf! Ein aktueller Öko-Test zeigt, dass in einigen Mascara giftiges Arsen und andere Problemstoffe stecken können.
Ohne Mascara, ohne mich? Die erste flüssige Mascara trat im Jahr 1915 ihren Siegeszug an. Heute zählt Mascara zu den beliebtesten Beauty-Produkten. Laut Statista gaben im Jahr 2019 rund 56 Prozent der befragten Frauen an, dass für sie Wimperntusche eines der drei wichtigsten Produkte aus dem Bereich dekorative Kosmetik ist – gefolgt von Make-up und Lippenstift (je 33 Prozent). 2020 haben rund 9,87 Millionen Frauen ab einem Alter von 14 Jahren täglich Mascara verwendet. Die Auswahl ist groß und Frauen haben die Qual der Wahl – mehr Volumen, mehr Länge oder mehr Schwung? Öko-Test hat 18 schwarze wasserfeste Mascara für mehr Volumen getestet. Fast die Hälfte der Produkte fällt durch. Die Expert*innen vergeben einmal die Note „mangelhaft“, siebenmal „ungenügend“ und nur sechs der getesteten Wimpertuschen könnten guten Gewissens empfohlen werden.
Aber von vorn: Öko-Test hat 18 Mascara aus Drogerie, Parfümerie und Biomarkt untersucht. Ein Produkt ist auch in der Apotheke geführt – die Dr. Hauschka Volume Mascara (Wala); „sehr gut“ lautet das Gesamturteil. Öko-Test hat die Produkte auf PEG/PEG-Derivate, synthetische Kunststoffverbindungen, allergisierende Duftstoffe, aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), Formaldehyd/-abspalter, halogenorganische Verbindungen sowie auf Schwermetalle wie Arsen, Blei und Quecksilber untersuchen lassen.
Zwei Mascara im Test enthalten erhöhte Mengen an Arsen. Das hochgiftige und krebserregende Schwermetall ist in der EU in Kosmetika grundsätzlich verboten. Allerdings wird das Vorhandensein von Arsen in Mengen, die in der Herstellung als „technisch nicht vermeidbar“ gelten, toleriert. Wie kommt Arsen in die Mascara? Eisenoxid kommt als Farbpigment in schwarzen Mascara zum Einsatz. Eisenhaltige Ausgangsstoffe stammen laut Öko-Test aus der Natur und können beispielsweise mit Schwermetallen verunreinigt sein, die natürliche Bestandteile von Erdkruste und Boden sind.
Aber nicht nur Schwermetalle, sondern auch Konservierungsstoffe und verunreinigte Paraffine können ins Auge gehen. Weil sich in der Mascara-Bürste Keime ansammeln können, ist eine Konservierung nötig, diese sollte allerdings gut verträglich sein. In einem Produkt im Test ist Propylparaben als Konservierungsmittel enthalten. Die Substanz steht im Verdacht steht, wie ein Hormon zu wirken. Das gleiche gelte für Butylhydroxytoluol (BHT), das als Antioxidans in drei Produkten steckt. Tierversuche lieferten Hinweise, dass BHT die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigt, so Öko-Test. In den meisten konventionellen Wimpertuschen stecken Paraffine. Die synthetischen Fette aus Erdöl können mit MOAH verunreinigt sein, zu denen auch krebserregende Substanzen zählen. Im Labor konnten in sieben Produkten MOAH nachgewiesen werden.
Tipp: Die schönsten Wimpern bleiben wirkungslos, wenn die restliche Augenpartie ungepflegt wirkt oder von Fältchen, Schatten und Co. durchzogen ist. Damit deine Augen schön strahlen, ist die richtige Ernährung sowie die passende Pflege wichtig. Augencreme, Concealer und Co. sollten daher in der Kosmetikpalette nicht fehlen.
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