Egal ob grillen im Garten, mit dem Fahrrad zum See oder eine kleine Wanderung: Sommerzeit ist „Draußen-Zeit“. Doch schnell passieren dabei Missgeschicke, die kleine Verletzungen mit sich bringen. Auch Schürfwunden und Co. wollen jedoch gut versorgt werden. Der Landesapothekerverband (LAV) Baden-Württemberg liefert Tipps für die Beratung im HV, worauf bei der Wundversorgung geachtet werden sollte.
Die wichtigste Grundregel der Wundversorgung: Alle Wunden, auch wenn sie noch so harmlos erscheinen, sollten möglichst zügig nach dem Entstehen gereinigt und desinfiziert werden. Denn egal ob durch einen Schnitt mit dem Küchenmesser oder einen Sturz auf Asphalt, schnell gelangen Keime in die offene Stelle, die mit der Zeit größere Schäden verursachen können. Ein Wunddesinfektionsmittel ist also das A und O für die Hausapotheke. Dadurch können in die Wunde geratene Viren, Bakterien und Pilze abgetötet werden, informiert der LAV.
Doch mit der Reinigung ist es nicht getan, denn anschließend muss die offene Hautstelle vor neuen Keimen und Entzündungen geschützt werden. Je nach Größe der Wunde sind hierbei Pflaster und Kompressen Mittel der Wahl. Hierbei solltest du die Kund:innen daran erinnern, diese regelmäßig zu wechseln.
Nach der Wundversorgung ist vor der Wundheilung
Frische Luft und Schorf sind die beste „Medizin“? Von wegen! Die weit verbreitete Annahme, dass eine trockene Wundheilung am besten sei, ist laut dem LAV ein Irrglaube und „nicht zielführend“. Das liegt daran, dass der Schorf zwar eine Schutzbarriere für die Wunde bildet. Insbesondere an viel bewegten Stellen wie Knien, Ellenbogen und Händen kommt es jedoch oftmals zu Rissen, wodurch der Heilungsprozess praktisch aufs Neue beginnen muss. Hinzu kommt, dass auch tiefere Hautschichten verletzt werden könnten, wenn der Schorf beispielsweise aus Versehen abgerissen wird, bevor er sich von selbst löst. Daher rät der LAV zu einer feuchten Wundheilung mithilfe von entsprechenden Wundsalben. Mittel der Wahl sind dabei Calendula und Panthenol, die die Heilung fördern sowie den Schorf feucht und flexibel halten. „Die Haut wächst von unten nach oben nach und die Gefahr von Narbenbildung bleibt geringer.“
Ein ähnliches Prozedere empfehlen die Expert:innen, wenn es um Blasen geht. Zunächst einmal sollten diese geschlossen bleiben und nicht selbstständig geöffnet werden. Denn: „Auch wenn die Haut über der Blase absterben wird, so schützt sie doch erstmal das ‚rohe Fleisch‘ darunter“. Muss die Blase doch geöffnet werden, sollte dies bei einem/einer Ärzt:in erfolgen, sodass steriles Werkzeug und eine anschließende gründliche Wundreinigung und -versorgung gewährleitet sind.
Zur Wundversorgung gehören in die Hausapotheke also:
- Wunddesinfektion zum Abtöten von Keimen
- Wundsalbe für den Selbstheilungsprozess
- Pflaser und Kompressen zum Schutz der Wunde vor Keimen.
- Blasenpflaster, damit Blasen gar nicht erst entstehen.
Tipp: Zu guter Letzt empfiehlt der LAV noch, regelmäßig den Impfschutz gegen Tetanus zu überprüfen. „Denn auch von kleinen Wunden kann diese Gefahr ausgehen.“ Mehr als zehn Jahre sollten seit dem letzten Pieks nicht vergangen sein.
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