Steigende Preise für Lebensmittel, Strom und Gas: Die Folgen der Inflation sind spürbar. Das Problem: Während vieles teurer wird, ändert sich am Einkommen meist nichts. Kein Wunder, dass bei Angestellten der Wunsch nach mehr Geld aufkommt. Aber ist die Inflation ein Grund für ein Gehaltsplus?
PTA gehören trotz der jüngsten Tariferhöhungen nicht zu den Spitzenverdiener:innen, zumal nicht alle Kolleg:innen davon profitieren. Sichtwort Tarifbindung. Doch egal ob in der Apotheke ein Tarifvertrag Anwendung findet oder nicht, das Gehalt ist Verhandlungssache. PTA können also selbst aktiv werden und sich die Chance auf mehr Geld sichern.
Doch die Inflation als Grund zu nutzen, um ein Gehaltsplus bei dem/der Chef:in auszuhandeln, reicht oftmals nicht. Immerhin hat auch die Apotheke dadurch höhere Kosten und kann deinen Wunsch daher mit der Begründung ablehnen, sich ein höheres Gehalt für dich nicht leisten zu können.
Gehaltsplus: Statt Inflation auf eigene Stärken setzen
Anstatt also die Inflation als Grund für ein Gehaltsplus anzuführen, sollte auf die eigenen Leistungen und Qualifikationen abgezielt werden. Stelle deine Bedeutung für die Apotheke heraus. Hast du dich beispielsweise in den letzten Monaten zum/zur Rezepturexpert:in entwickelt, den/die alle Kolleg:innen um Rat fragen, trägst du die Hauptverantwortung für das Testen in der Apotheke oder kümmerst dich regelmäßig in Eigenregie um die Impfstoffbestellung, sind dies wichtige Pluspunkte für dich.
Außerdem solltest du schon vor dem Gespräch im Kopf haben, wie viel mehr Geld du überhaupt erreichen willst. Stecke dir dazu vorab ein Maximal- sowie ein Minimalziel und ebenso eine Lösung in der Mitte. So bietest du dem/der Chef:in eine gute Verhandlungsgrundlage, um eine Einigung zu erzielen. Realistisch ist ein Plus von 5 bis 15 Prozent.
Tipp: Auf einen Vergleich mit anderen Mitarbeiter:innen sollte verzichtet werden. Selbst wenn du weißt, dass Kolleg:in XY mehr verdient, obwohl sie weniger Zusatzqualifikationen hat als du, ist dies keine Grundlage, um für dich mehr Geld zu vereinbaren. Denn es kommt allein auf dich und deine Leistungen an.
Der richtige Zeitpunkt zählt
Entscheidend ist auch das Timing. Auch wenn sich in Zeiten der Inflation jede/r über ein Gehaltsplus freut, kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an, um danach zu fragen. Kämpft die Apotheke in den letzten Monaten mit rückläufigen Kundenzahlen und damit auch Umsätzen und muss außerdem hohe Kosten stemmen, ist nur wenig Spielraum für Gehaltssprünge. Ist die Geschäftslage dagegen stabil und haben sich vielleicht zuletzt noch Kolleg:innen aus der Apotheke verabschiedet, sodass der Wille groß ist, die verbliebenen Mitarbeiter:innen zu halten, stehen deine Chancen auf mehr Geld besser.
Übrigens: Anstelle eines Gehaltsplus‘ können Chef:innen ihren Angestellten einen Inflationszuschuss zahlen. Ähnlich wie der frühere Corona-Bonus ist die Zahlung bis 3.000 Euro steuer- und sozialabgabefrei und kann zusätzlich zum regulären Gehalt gezahlt werden, und zwar bis 31. Dezember 2024.
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