Mehr Geld, Urlaub und Verantwortung: Arbeitnehmende haben im Job so einige Wünsche. Ganz weit oben auf der Liste steht dabei – na klar – das Gehalt. Doch auch das Thema Arbeitszeit gehört dazu. Diese soll kürzer und vor allem flexibler ausfallen. Knapp neun von zehn Beschäftigten wollen eine flexible Arbeitszeit und machen diese bei der Jobwahl sogar zum K.-o.-Kriterium.
Weniger Arbeit, mehr Spaß – genau das ist für viele Beschäftigte das A und O. Denn den Großteil des Lebens verbringen die meisten auf der Arbeit. Kein Wunder, dass 61 Prozent der Angestellten weniger arbeiten wollen als aktuell, um mehr Zeit für sich selbst oder die Familie haben. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Initiative „Chefsache“ unter knapp 1.700 Befragten. Und die Apotheke dürfte dabei keine Ausnahme sein. Wie bereits der große PTA-Gehaltsreport 2021 von PTA IN LOVE gezeigt hat, würde jede/r zweite PTA dem jüngeren Ich einen anderen Beruf empfehlen. Für knapp ein Viertel sind die Arbeitszeiten – sowohl die Länge als auch der Aspekt der Schicht- und Wochenendarbeit – der Grund dafür. Immerhin stehen Überstunden oft an der Tagesordnung und viele Vollzeit-Kolleg:innen müssen mit einer Sechs-Tage-Woche jonglieren.
Kürzere Woche, flexible Arbeitszeit
Doch um wie viel genau soll die Arbeitszeit eigentlich sinken? Rund jede/r Zweite in der „Chefsache“-Umfrage sieht die eigene wöchentliche Wunscharbeitszeit um mindestens fünf Stunden niedriger als sie aktuell ist. Für viele ist somit klar: Die 40-Stunden-Woche hat ausgedient. Das sieht auch die Apothekengewerkschaft Adexa so und fordert ein Umdenken.
Aber nicht nur der Umfang der Arbeitszeit sorgt bei vielen Beschäftigten für Unmut. Ein Großteil wünscht sich vor allem mehr Flexibilität. Denn diese würde auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. 85 Prozent der Befragten wollen daher keine starren Vorgaben, sondern eine flexible Arbeitszeit und betrachten diese nach dem Gehalt als zweitwichtigsten Punkt bei der Entscheidung für oder gegen eine/n Arbeitgeber:in.
Zugegeben, in der Apotheke ist dies oft nur schwer umzusetzen. Stichwort Dienstplan. Das Jahresarbeitszeitkonto verschafft Apothekenmitarbeiter:innen aber zumindest etwas mehr Beinfreiheit und ermöglicht bei einer Vollzeitstelle eine Wochenarbeitszeit zwischen 29 bis 48 Stunden. Zwar entscheidet nach wie vor der/die Chef:in, wann und wie sich die Arbeitszeit verteilt, jedoch muss der Dienstplan bei einem Jahresarbeitszeitkonto in der Regel mit zwei Wochen Vorlauf bekanntgegeben werden. Also genügend Zeit, um deine Freizeitgestaltung zu organisieren.
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