Fiebersäfte mit Ibuprofen oder Paracetamol sind knapp. Eine Alternative ist die Rezepturherstellung in der Apotheke. Doch kann auch Homöopathie eine Alternative zu den chemischen Fiebersäften sein?
Paracetamol und Ibuprofen besitzen fiebersenkende und schmerzstillende Eigenschaften. Ibuprofen wird außerdem eine entzündungshemmende Wirkung zugesprochen. Kein Wunder, dass auf beide Wirkstoffe nicht verzichtet werden kann. Erst recht nicht, wenn man bedenkt, dass rund eine Million Flaschen Paracetamol-Saft hierzulande pro Jahr von Kinderärzt:innen verordnet werden. Doch derzeit sorgen Lieferengpässe für Ausfälle. Was sind die Alternativen? Zum einen die Herstellung einer Individualrezeptur, zum anderen die Umstellung auf andere Darreichungsformen – wenn möglich, wie beispielsweise Paracetalgin-Tabletten.
Homöopathie als Alternative für Fiebersäfte?
„Schmerzen und Fieber bei kleinen Kindern lassen sich mit homöopathischen Arzneimitteln sehr gut behandeln und bereits bei Säuglingen altersgerecht dosieren“, informiert Pflüger. Dabei sei es ein großer Vorteil, dass homöopathische Arzneimittel keine Nebenwirkungen hätten und ohne Chemie natürlich wirksam seien.
Welche homöopathischen Arzneimittel kommen infrage? Beispielsweise Komplex- oder Einzelmittel. Zu den Klassikern gehört Belladonna. Die Tollkirsche kommt bei Fieber sowie grippalen Infekten, Erkältungen, Hals- und Ohrenentzündungen oder Husten zum Einsatz. Der blaue Sturmhut – Aconitum – soll bei Schnupfen und Kopfschmerzen Linderung bringen, Dulcamara bei wundem Hals und trockenem Schnupfen sowie Ferrum phosphoricum bei Fieber. Zudem ist Gelsemium ein Klassiker bei Kopfschmerzen.
Hausmittel bei Fieber und Erkältung
Lauwarme – nicht kalte – Wadenwickel können bei Kindern bei Fieber Anwendung finden. Und so geht`s: Zwei dünne Leinen- oder Baumwolltücher mit Wasser tränken, auswringen und je ein Tuch um die Waden wickeln. Dann kommt die zweite Lage in Form von einem trockenen Baumwollhandtuch, gefolgt von der dritten Lage – einer wärmenden Decke.
Bei Ohrschmerzen versprechen Zwiebeln Linderung. Den enthaltenen ätherischen Ölen werden antibakterielle und stoffwechselanregende Eigenschaften zugesprochen. Ein Zwiebelsäckchen aus geschnittenen in ein Tuch gewickelten Zwiebeln wird einfach auf das Ohr gelegt.
Paracetamol kommt zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber zum Einsatz. Der Wirkstoff besitzt analgetische und antipyretische Eigenschaften. Das nicht-saure Antipyretikum ist jedoch nicht entzündungshemmend und der Wirkmechanismus noch nicht eindeutig geklärt. Man weiß jedoch, dass Paracetamol eine ausgeprägte Hemmung der cerebralen Prostaglandinsynthese bewirkt und die periphere Prostaglandinsynthese nur schwach hemmt. Die antipyretische Wirkung ist auf einen Effekt auf das Temperaturregulationszentrum im Hypothalamus zurückzuführen.
Ibuprofen kommt im Rahmen der Selbstmedikation bei leichten bis mäßig starken Schmerzen zum Einsatz und gehört zur Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Die Wirkung ist auf eine nicht-selektive Hemmung der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2 zurückzuführen. Dosiert wird in Abhängigkeit vom Körpergewicht beziehungsweise Alter – in der Regel mit 7 bis 10 mg/kg als Einzeldosis, bis maximal 20 bis 30 mg/kg als Tagesgesamtdosis. Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren und Erwachsene nehmen als Einzeldosis 200 bis 400 mg, die Tageshöchstdosis liegt bei 1.200 mg Ibuprofen.
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