Eine gesunde beziehungsweise gesündere Ernährung gehört bei vielen Menschen zu den guten Vorsätzen für das neue Jahr. Höchste Zeit, mit einigen Ernährungsmythen aufzuräumen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sorgt für Klarheit.
Kaffee mit entwässernder Wirkung?
Kaffee wirkt entwässernd – oder? Nein. Das koffeinhaltige Heißgetränk kann bei der täglichen Flüssigkeitszufuhr mit einbezogen werden. Denn: Durch die Wirkung des Koffeins auf das Nervensystem wird zwar das Harndranggefühl verstärkt. Es wird jedoch nicht mehr Flüssigkeit ausgeschieden. Übertreiben solltest du es jedoch nicht. Kaffee ist kein Durstlöscher, mehr als drei bis vier Tassen pro Tag sind laut den Verbraucherschützer:innen tabu.
Zitrusfrüchte als Vitamin C-Bomben?
„Zitrusfrüchte enthalten das meiste Vitamin C“ – auch das ist ein Irrglaube. Zwar können 100 Gramm Zitronen in etwa den halben Tagesbedarf decken, dennoch gibt es bessere Vitamin C-Lieferanten. So hat beispielsweise eine Paprikaschote dreimal so viel Vitamin C wie eine Zitrone. Außerdem sind Brokkoli, Grünkohl und Rosenkohl besonders reich an Vitamin C.
Nicht mehr als ein Ei pro Woche?!
Früher galt als Faustregel: Ei nur einmal pro Woche. Denn Eier sollen den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen, so der Glaube. Laut der Verbraucherzentrale ist dies jedoch ein Irrtum. „Cholesterin aus Lebensmitteln ist nicht ausschlaggebend für den Cholesterinspiegel im Blut. Entscheidender sind die Gesamtfettzufuhr und die Zusammensetzung der Fette.“ Der Verzehr von zwei bis drei Eiern pro Woche, wie es auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, sei demnach in Ordnung. Denn Eier enthalten unter anderem hochwertiges Eiweiß und verschiedene Vitamine wie A, D und B12.
Lieber dunkles als helles Brot
Zu den hartnäckigen Ernährungsmythen gehört auch, dass dunkles Brot generell gesünder ist als helles. Doch die Farbe allein genügt nicht als Merkmal. So können beispielsweise Weißbrote durch die Zugabe von Malz dunkler gefärbt werden, ohne dadurch automatisch gesünder zu sein. Fest steht jedoch: Echtes Vollkornbrot ist gesünder als Weißbrot.
Keine Vitamine in H-Milch?
Auch das ist laut den Verbraucherschützer:innen ein Irrtum. Zwar sorgt das für das Haltbarmachen erforderliche Erhitzen für einen Verlust an hitzeempfindlichen Vitaminen und Folsäure, dieser ist jedoch den Expert:innen zufolge im Vergleich zu Frischmilch gering. Hinzu kommt, dass sich am Calciumgehalt nichts ändert.
Aus der Truhe auf den Teller
Die Verbraucherschützer:innen weisen außerdem darauf hin, dass tiefgekühlte Beeren anders als angenommen nicht direkt verzehrt werden dürfen. Stattdessen sollten gefrorene Himbeeren, Blaubeeren und Erdbeeren vor der Verwendung stets auf mindestens 90 Grad erhitzt werden, um Krankheitserreger wie Noroviren oder Salmonellen abzutöten.
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