Schwarze Schafe gibt es überall, leider auch in der Apotheke. Nicht immer steht die Gesundheit der Kund:innen an oberster Stelle, sondern der eigene Vorteil – auch der finanzielle. So soll eine PTA 604 Impfzertifikate ausgestellt haben – außerhalb der Apothekenöffnungszeiten.
Eine PTA aus Bayern soll Impfzertifikate gefälscht haben. Oberstaatsanwalt Richard Findl von der „Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen“ (ZKG) in Nürnberg gab zu dem Fall im Rahmen einer Pressekonferenz Details bekannt.
Seit August 2021 sollen im Darknet unberechtigt erstellte QR-Codes verkauft worden sein. Zuerst für 180 Euro je Zertifikat, später stieg der Preis auf 350 Euro – „man hat gesehen, das Geschäft lief offensichtlich“, so Findl. Bezahlt wurde überwiegend mit Kryptowährung.
Im Zeitraum vom 1. Oktober bis einschließlich 19. Oktober sollen mindestens 604 digitale Impfzertifikate durch eine Apotheke in München ausgestellt worden sein. „Die Ausstellung erfolgte überwiegend im Zeitraum zwischen 21 Uhr und Mitternacht“, so Findl. So sei klar, dass niemand tatsächlich irgendwelche Impfdokumentationen geprüft habe. Am 22. Oktober habe das ZKG die beiden Hauptbeschuldigten im Rahmen einer Durchsuchung festnehmen lassen. Seitdem sitzen die beiden in U-Haft. Bei der Durchsuchung wurde Bargeld sichergestellt, allerdings wurde der Großteil in Kryptowährung gezahlt. Außerdem haben die Ermittler:innen ein Versteck entdeckt, in dem sich die nötigen Unterlagen – die Schlüssel – für die Krytowährung befanden. Insgesamt wurden 108.720 Euro sichergestellt.
Inzwischen sind auch die Abnehmer:innen der gefälschten Impfnachweise bekannt. „Wir wissen, wer die gefälschten Zertifikate gekauft hat“, so Findl.
Ein Update macht es der Corona-Warn-App möglich, gefälschte Impfnachweise zu erkennen und zu sperren. Aber nicht nur das als Fälschung erkannte Zertifikat wird für ungültig erklärt, sondern alle Zertifikate, die von der Apotheke ausgestellt wurden, und zwar auch dann, wenn sie ursprünglich gültig und echt waren. Betroffene Nutzer:innen werden von der Corona-Warn-App per Push-Nachricht informiert. Wie die Bundesregierung mitteilt, erfolgt die Überprüfung des digitalen Impfnachweises nur auf dem eigenen Smartphone. Das Projektteam empfiehlt, das Update auf Version 2.13.3 (Android) beziehungsweise 2.13.2 (iOS) durchzuführen.
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