Flüssige Zubereitungen ermöglichen eine individuelle Dosierung. Doch die ist nur gesichert, wenn das richtige Packmittel und die passende Dosiervorrichtung verwendet werden.
Flüssige Oralia wie beispielsweise Tropfen, Säfte und Suspensionen sollten weder mit einem Ess- noch mit einem Teelöffel dosiert werden. Denn Unter- oder Überdosierungen sind möglich und können die Therapie gefährden.
Auch Tropfpipetten und Tropfmonturen sind nicht zu empfehlen. Stattdessen sollten Emulsionen und Suspensionen über Kolbenpipetten dosiert und appliziert werden. Diese sind in verschiedenen Größen und Volumina erhältlich. Bei der Abgabe an Kund:innen ist darauf zu achten, dass der für die Kolbenpipette passende Steckeinsatz sowie der richtige Verschlusskonus und für das Abgabegefäß der richtige Verschluss gewählt wird. Die passende Kombination hat das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker auf seiner Webseite in einer Arbeitshilfe veröffentlicht.
Nicht vergessen: Gießring vor Anbringen des Steckeinsatzes entfernen. Der Steckeinsatz muss sicher in der Flasche sitzen, denn das flüssige Arzneimittel wird mithilfe der Kolbenpipette über Kopf aus dem Gefäß entnommen. Sitzt der Einsatz nicht dicht, kann das Arzneimittel auslaufen.
Wurde das Arzneimittel über die Kolbenpipette entnommen, kann diese entweder im Steckeinsatz verbleiben oder entnommen und mit dem Konus verschlossen werden.
Achtung: Kolbenpipette nach der Anwendung reinigen. Dazu die Pipette auseinanderbauen, mit Wasser reinigen und anschließend trocknen lassen. Erst dann wieder zusammensetzen.
Die Dosiervorschrift der verschreibenden Person oder die Angabe im Beipackzettel ist zu beachten. Hat die Praxis die Dosis in Tropfen angegeben, muss in der Apotheke umgerechnet werden.
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