Die AHA+L-Regeln zeigen Wirkung, und zwar nicht nur beim Eindämmen der Corona-Pandemie. Andere Erkrankungen wie Grippe oder Erkältungen blieben im letzten Jahr weitgehend aus – zum Leidwesen der Apotheken. Doch setzt sich dieser Trend auch in der Erkältungssaison 2021/22 fort? Jein, sagt die Mehrheit der PTA in einer aktuellen aposcope-Befragung.
Ob Hustenlöser, Nasenspray oder Kombipräparate – Erkältungsmittel spielen in der Apotheke vor allem im Herbst und Winter eine entscheidende Rolle. Doch durch Lockdown, Kontaktbeschränkungen und Co. ging die Zahl der Atemwegserkrankungen drastisch zurück. Während Arbeitgeber:innen und Krankenkassen sich über deutlich weniger Krankschreibungen freuen durften, sorgte die Entwicklung in den Apotheken für Kopfzerbrechen. Schließlich bedeuten weniger Erkältungen auch eine geringere Nachfrage nach Erkältungsmitteln. Die Folge: weniger Umsatz und volle Lager.
Doch nun sehen die Kolleg:innen offenbar Licht am Ende des Tunnels: Mehr als acht von zehn befragten PTA gehen davon aus, dass der Verkauf von Erkältungsmitteln zum Winter hin wieder anzieht. Immerhin steht die nächste Erkältungswelle bereits vor der Tür. Also höchste Zeit, die teilweise übervollen Lagerbestände zu reduzieren. Diese dürften in den meisten Apotheken noch etwa vier bis sechs Monate reichen, um den Bedarf zu decken, bevor wieder aufgefüllt werden muss.
Aber: Trotz der positiven Erwartungen hält sich die Euphorie bei den Kolleg:innen in Grenzen. So glaubt die Mehrheit der Befragten, dass die weiterhin bestehenden Abstands- und Hygieneregeln auch die Erkältungssaison 2021/22 beeinflussen werden, und zwar zum Nachteil der Apotheken. Jeweils rund drei Viertel der PTA erwarten demnach eine schwache Saison und einen geringen Absatz im Bereich der Erkältungsmittel.
Daher haben die Teams klare Wünsche an die Hersteller. Achtung, Spoiler: Dabei dreht es sich nicht nur um mehr Werbung bei den Kund:innen. Ob und wie die Apotheken den letzten Einbruch kompensieren konnten und welche Maßnahmen sich PTA wünschen, um gut durch die bevorstehende Erkältungssaison 2021/22 zu kommen, zeigt ein Blick in die weiteren Ergebnisse der neuen Marktanalyse „Erkältungsmarkt 2021 – Umgang mit dem Einbruch in Apotheken und was Hersteller jetzt tun können“.
Hinweis zur Methodik: Für die aposcope-Studie wurden vom 31. August bis 05. September 2021 insgesamt 500 Teilnehmende online befragt, darunter 250 verifizierte PTA sowie 250 Apotheker:innen. Dabei beantworteten die Teilnehmer:innen mehr als 35 Fragen zu verschiedenen Themen. Alle Informationen zur Studie gibt es hier.
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