Sommerzeit ist Badezeit und somit hat auch die Otitis externa wieder Saison. Gegen die Schmerzen kommen im Rahmen der Selbstmedikation Ohrentropfen mit der Wirkstoffkombi Phenazon/Procain zum Einsatz. Doch nicht alle Hersteller können liefern.
Eine Otitis externa kann beispielsweise nach dem Schwimmen oder Tauchen sowie beim häufigen Tragen von Kopfhörern entstehen. Der Grund: Durch das feucht-warme Milieu oder kleine Verletzungen kann die natürliche Barriere – der Ohrenschmalz – gestört sein. Somit haben Keime wie beispielsweise Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus oder auch Escherichia coli leichtes Spiel und es kann zu Juckreiz, Schmerzen, Schwellung, Rötung, Ausfluss und Hörverlust kommen. Die Schmerzen werden in der Regel durch Ziehen am Ohrläppchen verstärkt. Außerdem können beide Ohren gleichzeitig betroffen sein. Weil die Gehörgangentzündung häufig nach dem Schwimmen oder Tauchen auftritt, wird sie auch als Bade-Otitis oder Taucherohr bezeichnet.
Gegen die Schmerzen finden Ohrentropfen mit Phenazon und Procain Anwendung – allerdings nur, wenn das Trommelfell intakt ist. Phenazon besitzt schmerzlindernde, fiebersenkende und leicht entzündungshemmende Eigenschaften. Procainhydrochlorid hat eine örtlich betäubende Wirkung. Die Kombi kann alle sechs bis acht Stunden angewendet werden – Kleinkinder und Kinder bis 14 Jahren geben zwei bis drei Tropfen und Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene je fünf Tropfen in den Gehörgang.
Lieferengpass – aber nicht bei OtoAkut
Doch nicht alle Phenazon/Procain-haltigen Ohrentropfen sind derzeit verfügbar. InfectoPharm gibt für OtoAkut Entwarnung. „Während andere freiverkäufliche Ohrentropfen mit Phenazon und Procain von Lieferengpässen betroffen sind, sind OtoAkut Ohrentropfen uneingeschränkt lieferfähig und können einfach über Ihren Großhandel bestellt werden.“
Alternativen
Zur Behandlung der leichten Otitis externa kommen außerdem ethanolhaltige Glycerol-Ohrentropfen 42,5 Prozent zum Einsatz. Nach Wasserkontakt werden prophylaktisch zwei bis vier Tropfen in das Ohr eingeträufelt. Zur Behandlung einer Entzündung des äußeren Gehörganges sollen bis zu viermal täglich vier Tropfen getropft werden. Die Ohrentropfen besitzen osmotische, desinfizierende und austrocknende Eigenschaften und fördern den Abfluss sowie die Neubildung von Ohrenschmalz. Nach der Herstellung haben die Tropfen, die keine Konservierung benötigen, eine Haltbarkeit von sechs Wochen.
Taucher-Ohrentropfen
Einer Bade-Otitis kann mit sogenannten Taucherohrentropfen vorgebeugt werden. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Alkohol und Essig. Allerdings sollten die Tropfen nur bei intaktem Trommelfell nach dem Baden angewendet werden. Der Alkoholanteil entfernt das Wasser durch Verdunstung und der Essiganteil sorgt für den sauren pH-Wert, der ohnehin im äußeren Gehörgang herrscht. Ein Beispiel sind Ehm`sche Tauchertropfen – eine Mischung aus Eisessig, Isopropanol und gereinigtem Wasser.
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