Fehler behoben: Ab dem 1. November 2020 ist der Rote-Hand-Brief zu den Emerade Fertigpens (Epinephrin) kein Thema mehr. Bausch + Lomb konnte den temperaturabhängigen Aktivierungsfehler identifizieren und beseitigen. Emerade ist wieder lieferfähig.
Im November 2019 wurde im Rahmen eines Rote-Hand-Briefes vor einem Aktivierungsfehler – ausgelöst durch zu hohe Lagertemperaturen – bei Emerade-Fertigpens gewarnt. Laut Bausch + Lomb werde dieser ab dem 1. November 2020 obsolet und der Adrenalin-Pen ist in den Stärken 300 und 500 Mikrogramm ab sofort wieder lieferfähig.
Fehler behoben
Bausch + Lomb konnte den temperaturabhängigen Aktivierungsfehler nach einer umfassenden Prüfung aller Produktionsschritte und der gesamten Lieferkette identifizieren. Labortests zeigten, dass eine Komponente des Pens in Abhängigkeit von der Temperatur zur Nichtaktivierung führen kann. Infolgedessen kann die Adrenalinabgabe in Einzelfällen ausbleiben. Der Fertigungsfehler wurde behoben und neue Chargen produziert. Somit ist der Emerade-Fertigpen wieder lieferbar. Mehr noch: „Überdies wurden die Produktionskapazitäten deutlich erhöht, um den Marktbedarf besser abdecken zu können“, teilt das Unternehmen mit.
Emerade Fertigpen und die richtige Aufbewahrung
In puncto Aufbewahrung und Anwendung von Adrenalin-Autoinjektoren sind einige Dinge zu beachten. Die Notfall-Arzneimittel sind temperaturempfindlich und sollten bis maximal 25 Grad aufbewahrt werden – so fordert es die Fach- und Gebrauchsinformation und zwar herstellerunabhängig. Epinephrin selbst ist nämlich auch temperaturempfindlich. Der Arzneistoff zählt zu den Catecholaminen und bindet an Alpha- und Beta-Adrenorezeptoren. Der Fertigpen kommt im Falle einer Anaphylaxie zum Einsatz – die Gefäße werden verengt, Herzfrequenz und Blutdruck steigen, die Bronchien werden erweitert und die Histaminausschüttung gehemmt.
Zweiter Pen empfohlen
Im Bedarfsfall kann eine wiederholte Injektion nötig sein. Genügt im Falle eines anaphylaktischen Schocks die Wirkstoffmenge eines Adrenalin-Autoinjektors nicht, empfiehlt die deutsche Anaphylaxie-Leitlinie, die Adrenalin-Injektion nach fünf bis zehn Minuten zu wiederholen. Daher sollten Patienten einen zweiten Fertigpen mitführen.
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