Booster-Impfungen gegen Covid-19 könnten nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA auch schon nach drei Monaten erfolgen. Ungeachtet der geltenden Empfehlungen, die Auffrischung nach sechs Monaten zu verabreichen, „sprechen die derzeit verfügbaren Daten für eine sichere und wirksame Auffrischungsdosis bereits drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung“, sagte der EMA-Direktor für Impfstrategie, Marco Cavaleri, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz der Behörde in Amsterdam. Ein so kurzer Abstand wäre möglich, wenn dies „unter dem Gesichtspunkt der öffentlichen Gesundheit wünschenswert ist“.
Deutschlands Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt, dass eine Auffrischimpfung in der Regel im Abstand von sechs Monaten zur letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen soll. Eine Verkürzung des Impfabstandes auf fünf Monate kann laut Stiko „im Einzelfall oder wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind erwogen werden“.
Cavaleri äuĂźerte sich zudem optimistisch hinsichtlich einer baldigen Zulassung des zu den Proteinimpfstoffen zählenden Corona-Vakzins des US-Herstellers Novavax. Sie könne noch in diesem Jahr erfolgen, sagte er. Damit wĂĽrde dem in der EU zur VerfĂĽgung stehenden Arsenal an autorisierten Corona-Impfstoffen ein fĂĽnfter hinzugefĂĽgt werden.Â
Expert:innenen hatten bereits im laufenden PrĂĽfverfahren Studien zur Wirkung von Nuvaxovid (NVX-CoV2373) bewertet. Sollte die EMA eine bedingte Marktzulassung empfehlen, muss die EU-Kommission noch endgĂĽltig zustimmen, was aber als Formsache gilt.
Das Novavax-Produkt ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA-Impfstoff – wie die Präparate von Biontech und Moderna – noch ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson & Johnson. Das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen.
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