„Könntest du kurz für mich … machen?“ oder „Würdest du mir schnell mal bei … helfen?“ Fragen wie diese kennt wohl jeder von uns und meistens graut es uns davor. Denn selbst wenn die Lieblingskollegin fragt, ist der gefühlt zehnte Gefallen auch irgendwann nervig. Doch wie klappt es eigentlich, endlich mal nein zu sagen?
Ob Hilfe in der Rezeptur, das Tauschen des Wochenenddienstes oder die Beratung eines besonders schwierigen Kunden: Tag für Tag tust du deinen Kollegen in der Apotheke einen Gefallen, obwohl du eigentlich selbst nicht weißt, wo dir der Kopf steht oder du auch einfach gar keine Lust darauf hast. Doch nein zu sagen, bringst du einfach nicht über das Herz. Denn natürlich möchtest du deine Kollegen nicht vor den Kopf stoßen.
Damit du dir selbst aber nicht immer mehr aufbürdest, ist es jedoch wichtig, auch mal deine Grenzen aufzuzeigen. Denn die Unterstützung der Kollegen kostet nicht nur Zeit, sondern meist reißen sie dich auch aus deiner aktuellen Tätigkeit heraus, sodass du wiederum Zeit brauchst, um dich dort wieder einzufinden. Wir verraten ein paar Tipps, wie du einen Gefallen charmant ablehnst.
Eine Verzögerungsstrategie finden
Das A und O, um nein zu sagen, ist eine Verzögerungsformulierung. Überlege dir also am besten einen Satz, mit dem du nach der Frage etwas Zeit gewinnen kannst, bevor du antwortest. So kannst du in Ruhe über deine Antwort nachdenken. Hilfreich sind beispielsweise Aussagen wie „Ich bin mitten in einer anderen Aufgabe, lass uns gleich noch einmal darüber sprechen“ oder „Gerade habe ich keinen Kopf dafür, komm gerne in einer Stunde nochmals zu mir“.
Fragen beantworten
Bevor du eine Aufgabe annimmst, geh im Kopf am besten einige Fragen durch. Die wichtigste ist dabei wohl: Möchte ich das überhaupt machen? Weitere Fragen sind „Habe ich Zeit dafür?“, „Wie oft habe ich dieser Person schon geholfen?“ und „Wie viel Zeit kostet mich die Aufgabe?“ Je nachdem, wie deine Antwort darauf ausfällt, weißt du auch, wie du am besten auf die Anfrage reagierst.
„Nein sagen“, ohne nein zu sagen
Wenn dir klar geworden ist, dass du den Gefallen ablehnen möchtest, solltest du eine passende Antwort parat haben. Das fällt vielen von uns schwer, daher überlege dir, wie du antworten kannst, ohne direkt nein zu sagen. Hilfreich ist beispielsweise, wenn du die Person zunächst bittest, es erst einmal selbst zu versuchen mit Sätzen wie „Ich unterstütze gerne, wenn du nicht weiterkommst, aber probiere es doch erstmal ohne mich“. Außerdem kannst du mit deiner Antwort auch klar machen, dass du selbst viel zu tun hast: „Klar kann ich dir helfen, dann müsstest du mich aber auch bei … unterstützen, damit wir beides noch rechtzeitig schaffen“.
Grenzen aufzeigen
Wenn sich die Anfragen häufen, du einfach schon zu oft ja gesagt hast und dir somit alles über den Kopf wächst, ist es höchste Zeit für eine Ansage im gesamten Team. So kannst du deine Kollegen zum Beispiel darauf hinweisen, dass sie dich nur noch in wirklich dringenden Fällen bitten und sich zunächst auch mal gegenseitig unterstützen, weil du mit deinen eigenen Aufgaben kaum hinterherkommst.
Wichtig: Es kommt natürlich auch immer darauf an, wer dich um etwas bittet und warum. Wenn du beispielsweise der Lieblingskollegin einen Gefallen tun sollst, weil sie total erkältet ist oder ein krankes Kind zu Hause hat, übernimmst du sicher gern noch einmal ihre Aufgabe. Trotzdem solltest du auch hier Grenzen setzen, um nicht selbst in ToDo´s zu versinken.
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