Der Anruf in der Praxis: Vielen Kolleg:innen graut es davor. Denn nicht immer verläuft das Gespräch kooperativ. Doch ist ein Rezept fehlerhaft oder ergeben sich daraus gesundheitliche Bedenken, bleibt dir der Griff zum Telefon meist nicht erspart. „Enthält eine Verschreibung einen für den Abgebenden erkennbaren Irrtum, ist sie nicht lesbar oder ergeben sich sonstige Bedenken, so darf das Arzneimittel nicht abgegeben werden, bevor die Unklarheit beseitigt ist“, schreibt dazu die Apothekenbetriebsordnung in § 17 vor. Ausgenommen sind unbedeutende Formfehler. Damit die nächste Arztrücksprache möglichst ohne Zwischenfälle bleibt, kommen hier unsere Dos and Don´ts für dich.
Dos
Ich-Botschaften nutzen
Bei der Arztrücksprache kommt es auf die richtige Übermittlung deines Anliegens an, damit sich die Praxis nicht „auf den Schlips getreten“ fühlt. Dabei solltest du Ich-Botschaften nutzen, beispielsweise durch Sätze wie „Ich habe eine Rückfrage zum Rezept für XY“ oder „Mir ist aufgefallen, dass …“.
Bitte lächeln
Damit das Gespräch mit der Praxis möglichst reibungslos verläuft und freundlich bleibt, solltest du währenddessen versuchen, zu lächeln. Klingt komisch, immerhin kann der/die andere dich gar nicht sehen. Doch ein Lächeln macht sich auch in der Stimme bemerkbar, die dadurch weicher und offener klingt.
Fakten und Lösung liefern
Nicht nur in der Apotheke, sondern auch in der Praxis gilt: Zeit ist kostbar. Das bedeutet, du solltest dir schon vor dem Anruf alle wichtigen Informationen und Rückfragen notieren, damit du im Gespräch schnell auf den Punkt kommst und dein Anliegen mit Fakten stützen kannst. Das erleichtert das Abklären für beide Seiten.
Dont´s
Ärgern lassen
Nicht immer stößt deine Nachfrage am anderen Ende der Leitung auf Verständnis. Und so musst du dir oftmals den ein oder anderen bissigenen Kommentar anhören. Davon solltest du dich aber nicht ärgern lassen und gleich aus der Haut fahren, erst Recht nicht vor Kund:innen. Stattdessen ist Ruhe bewahren angesagt.
„Sie haben einen Fehler gemacht.“
Dieser Satz kommt bei der Arztrücksprache nie gut an – weder direkt zur Begrüßung noch später im Telefonat. Denn dabei schwingt immer ein Vorwurf mit. Die Folge: Der/die Praxismitarbeiter:in fühlt sich oftmals angegriffen und baut eine Abwehrhaltung auf, sodass das Gespräch einen schärferen Ton erhält.
Abwimmeln lassen
Bereitet dir auf dem vorgelegten Rezept etwas Sorge, doch in der Praxis stoßen deine Bedenken auf Unverständnis, solltest du dich trotzdem nicht abwimmeln lassen. Immerhin geht es um mögliche Gesundheitsgefahren. Frag also lieber einmal mehr nach und hör im Zweifel auf dein Bauchgefühl.
Mehr aus dieser Kategorie
Vitamin D-Präparate im Öko-Test: Nutzlos oder Multitalent?
Vitamin D-Präparate haben keinen Vorteil für viele gesunde Menschen. Das ist nur ein Fazit von Öko-Test. Auch wenn es an …
ePA: Apotheken haben Nachholbedarf
Ab dem 15. Januar startet die elektronische Patientenakte (ePA) in den Modellregionen Hamburg, Franken und Nordrhein-Westfalen, einen Monat später soll …
Fosfomycin: Engpass wegen Kontamination
Fosfomycin ist knapp. Wegen einer möglichen mikrobiologischen Kontamination gibt es bei Fosfomycin in den Stärken 2g/4g als Pulver zur Herstellung …