Ob 2G oder 3G – unabhängig davon, welche Regelung im jeweiligen Bundesland gilt, bleibt die Kontaktverfolgung das A und O, um Infektionsketten zu durchbrechen. Vielerorts kommt dafür die luca-App zum Einsatz. Und diese soll Nutzer:innen künftig besser über einen Risikokontakt informieren, und zwar direkt durch das Gesundheitsamt.
Über Sinn und Unsinn der luca-App wurde ähnlich viel diskutiert wie bei der Corona-Warn-App. Während letztere eher in Sachen Nutzerfreundlichkeit in der Kritik stand, waren es bei ersterer vor allem Datenschutzaspekte. Inzwischen wird die App jedoch in vielen Bundesländern genutzt, um bei Restaurantbesuchen und Co. Kontakte nachzuverfolgen. Wer künftig im Café oder bei einer Veranstaltung einen Risikokontakt hat, soll darüber in der App benachrichtigt werden, und zwar direkt von den Gesundheitsämtern. Davon sollen sowohl Nutzer:innen als auch die Behörden profitieren.
Luca+, die neue Funktion der App, wurde bereits in 20 Gesundheitsämtern getestet, nun wird sie bundesweit zugänglich gemacht. Mehr als 320 Ämter beteiligen sich daran. Im Fokus steht dabei die effizientere Kontaktnachverfolgung – und zugleich die Benachrichtigung. „Entsprechend der Risikoanalyse können die Gesundheitsämter nun direkt über luca+ mittels des dreistufigen Verfahrens „Informieren, Warnen und Kontaktieren“ mit den Bürger:innen kommunizieren, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Mehr noch: Bei der neuen Form der Kontaktverfolgung sollen auch direkt Faktoren wie die Raumgröße, Belüftung und Co. berücksichtigt werden. „Die Gesundheitsämter können anhand von luca+ Risiken schneller und differenzierter analysieren.“ Je nachdem, wie groß das Infektionsrisiko ist, erhalten Nutzer:innen anschließend eine App-Benachrichtigung oder werden telefonisch direkt vom Gesundheitsamt über den Risikokontakt beziehungsweise die Infektionswarnung informiert. Sobald das Gesundheitsamt dafür auf die hinterlegten Daten zugreift, gibt es wie bereits bisher ebenfalls eine Benachrichtigung.
Nutzer:innen sollen so eine schnelle Information über einen möglichen Risikokontakt und eventuell notwendige Maßnahmen erhalten, den Ämtern soll dies Entlastung bringen. Denn sie erreichen über luca+ viele Menschen gleichzeitig. Dies sei angesichts des bevorstehenden Herbstes besonders wichtig, erklärt die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert. Denn nur so sei es möglich, trotz knapper Ressourcen eine schnelle Unterbrechung von Infektionsketten zu gewährleisten.
„Mit luca+ haben wir ein System, das noch besser auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist, uns in der Ansprache von Kontaktpersonen entlastet und im Zusammenspiel mit Betreibern und Nutzern einen echten Mehrwert liefert“, fasst Marc-Andre Röske, Ärztliche Leitung – Zentrale Unterstützung Kontaktnachverfolgung (ZUK) aus dem Corona-Stab Hamburg zusammen, der an der Auswertung der Testphase beteiligt war.
In der Corona-Warn-App gibt es ebenfalls eine Benachrichtigung über mögliche Risikokontakte. Dies erfolgt jedoch verschlüsselt. Bei einem erhöhten Risiko müssen Nutzer:innen anschließend selbst mit dem zuständigen Gesundheitsamt in Kontakt treten, das dann über notwendige Maßnahmen entscheidet.
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