Große Nachfrage kurz vor Ferienstart, erheblicher Beratungsbedarf und noch dazu relativ wenige Anlaufpunkte: Die Apotheker:innen warnen vor einem Ansturm auf den neuen digitalen Corona-Impfnachweis. „Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger, nicht gleich am Montag die Apotheken zu stürmen“, erklärten die Apothekerverbände und -kammern in Nordrhein-Westfalen am Freitag.
Von kommenden Montag an werde ein Teil der Apotheken vollständig gegen Corona Geimpften den digitalen Impfnachweis ausstellen. Apotheken, die diese Leistung bereits kurzfristig anbieten könnten, seien für Interessierte ab der kommenden Woche auf dem Portal www.mein-apothekenmanager.de zu finden. Der analoge gelbe Impfausweis behalte aber seine Gültigkeit, unterstrichen die Apotheker:innen.
„Das kommt alles sehr kurzfristig. Maximal 10 Prozent der Apotheken können am Montag starten“, sagte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Preis rechnet demnach mit einem enormen Andrang in den Apotheken. „Wir haben jetzt schon Vorreservierungen in vielen Apotheken in dreistelliger Höhe und die kommen auch am Montag.“ Es gebe einen erheblichen Beratungsbedarf in allen Altersgruppen bezüglich der Nutzung des digitalen Impfpasses per App. „Es geht gar nicht ohne zusätzliches Personal in den meisten Apotheken, weil der Ansturm sehr groß sein wird und der Vorgang sehr zeitintensiv ist.“
Auch die hessische Apothekerkammer hat Corona-Geimpfte dazu aufgerufen, zur Ausgabe des neuen digitalen Impfpasses Anfang nächster Woche nicht sofort in die Apotheken zu stürmen. Der gelbe Papier-Impfpass habe weiterhin seine Gültigkeit, betonte Präsidentin Ursula Funke am Freitag in Wiesbaden. Man dürfe mit dem digitalen Impfpass „nicht mehr oder weniger“.
Funke rief die Menschen dazu auf, den Apotheken Zeit zu geben, sich auf die Technik für das neue Angebot einzustellen. Es seien auch nicht gleich alle Apotheken ab Montag dabei. Der digitale Impfpass sei aber eine „gute Sache“, betonte Funke.
Einen vollen Corona-Impfschutz kann man künftig auch auf dem Handy vorzeigen – mit einem digitalen Impfpass, der jetzt schrittweise starten soll. Nach einer Testphase sollen sich nun nach und nach Impfzentren, Praxen und Apotheken ans System anschließen.
Um den digitalen Impfnachweis auszustellen, sollen Apotheken Impfbücher auch auf Fälschungen überprüfen, wie sie es schon bei anderen Dokumenten wie Rezepten tun. Auch wegen dieses Aufwands sollen sie jeweils 18 Euro Vergütung für das nachträgliche Erstellen der Digital-Nachweise bekommen. Für den/die Bürger:in ist der digitale Impfpass kostenlos.
Wie der digitale Impfnachweis funktioniert, erfährst du hier.
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