325.786 Ladendiebstähle wurden laut Statista im vergangenen Jahr in Deutschland polizeilich registriert – betroffen sind auch Apotheken. Videoüberwachung, leere Umkartons oder Sicherungsetiketten an der Ware gehören längst zum Alltag in der Offizin und sollen Apotheken-Diebe abschrecken und ihnen das Leben schwer machen. Und doch kommt es in der Apotheke immer wieder zu Inventurdifferenzen durch trickreiche Diebe.
Sie kommen am Tage, meist zu den Stoßzeiten oder am Wochenende, wenn weniger wachsames und aufmerksames Personal in der Apotheke ist und sie sich unbeobachtet fühlen: Apotheken-Diebe. Vor allem in den für sie „stillen Momenten“ schlagen die Langfinger zu. Die Täter sind bunt gemischt, sie kommen allein oder zu zweit und haben verschiedene Tricks, um Beute zu machen. Manchmal haben die Diebstähle gar Bandencharakter, dann geht alles ganz schnell und die Regale sind innerhalb weniger Minuten leergefegt. Bemerkst du einen Diebstahl, solltest du dich jedoch nicht in Gefahr begeben.
Achtung, Apotheken-Dieb! Das sind die Tricks
Die präparierte Tasche
Präparierte Taschen können die Warensicherungs-Antennen austricksen. So kann gesicherte Ware unbemerkt die Apotheke verlassen, ohne dass ein Alarm ausgelöst wird. Dazu werden die Innenseiten der Tüten mit Alufolie beklebt oder Kühltaschen in die präparierten Beutel gelegt, in denen dann das Diebesgut verstaut wird. Hier können nur Leerpackungen die Diebe abhalten.
Vorsicht: Nicht nur Taschen, sondern auch Packungen können präpariert werden. Diese werden in der Apotheke so bearbeitet, dass sie mitgebracht aussehen und verlassen dann die Apotheke, ohne bezahlt zu werden. Zwar fragen die vermeintlichen Kunden nach dem Preis des Produktes in der Apotheke oder lassen sich beraten, aber dann verschwindet die „mitgebrachte“ Packung in der Tasche.
Große Taschen, Helme und Kinderwagen
In großen Taschen können Packungen schnell und unentdeckt verschwinden. Aber auch eine präparierte „Schwangerschaft“ bietet ausreichend Platz für Diebesgut unter dem Pulli, ebenso ein Fahrrad- oder Motorradhelm, unter denen Apotheken-Diebe Ware verstecken und unbemerkt aus der Apotheke transportieren können. Vorsicht ist auch bei Kinderwagen geboten, vor allem wenn kleine Kinder daneben laufen und der Wagen leer ist. Verschwindet Ware im Wagen, wird dies auf die Kleinen geschoben, die die Packung in den Wagen gepackt haben sollen.
Nicht ablenken lassen vom Apotheken-Dieb
Kommen Apotheken-Diebe zu zweit, nutzt einer meist die Unaufmerksamkeit des Angestellten, der den Kompagnon „berät“. Dieser bezieht den Mitarbeiter in ein Verkaufsgespräch ein und beansprucht seine volle Aufmerksamkeit oder fragt nach einem Produkt, das nicht in Sicht- und Freiwahl platziert ist und von hinten geholt werden muss, während der zweite Apotheken-Dieb zuschlägt.
Wechselgeldtrick
Den Wechselgeldtrick kennt wohl jeder und doch ist er leider immer wieder erfolgreich. Meist wird nach einem günstigen Produkt gefragt, das mit einem großen Geldschein bezahlt werden soll. Dann wird der Apothekenangestellte in ein Gespräch verstrickt und die günstige Packung soll doch mit Kleingeld bezahlt werden. Die Banknote verschwindet unbemerkt vom HV-Tisch – ist das Gespräch beendet, verlangt der Apotheken-Dieb nach der Banknote und hat leider oft Erfolg. Der Trickbetrug fällt meist erst beim Kassenabschluss auf.
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